Moers Kuriositäten aus dem Fundbüro ersteigern

Moers · Alles muss raus: Moers versteigert zum vierten Mal Fundsachen mit Hilfe einer Internetauktion. Dutzende Fahrräder, Smartphones und sogar Angelruten warten auf einen neuen Besitzer.

 Hier eine kleine Übersicht der zu versteigernden Objekte. Schmuck, Sonnenbrillen und Uhren können als Gesamtpaket erworben werden.

Hier eine kleine Übersicht der zu versteigernden Objekte. Schmuck, Sonnenbrillen und Uhren können als Gesamtpaket erworben werden.

Foto: Kt

Wer sich auf der Internetseite durch die Fundsachen der Stadt Moers wühlt, kommt ins Staunen. Die heutzutage so begehrten Smartphones müssen sich demnach nämlich im städtischen Aufbewahrungslager nur so türmen, weil die früheren Besitzer auf die Abholung verzichteten - ganz zur Freude der Schnäppchenjäger. Ob Samsung, Nokia oder Sony-Ericsson - wer ein zwar gebrauchtes, aber dennoch modernes Handy sucht, der wird bei der Fundsachenversteigerung mit Sicherheit fündig.

Aber nicht nur Mobilgeräte sind im virtuellen Auktionshaus zu ersteigern. Die Sparfüchse haben die Wahl zwischen Angelruten, Kinder-, Erwachsenen- und sogar vollgefederten Fahrrädern, Regenschirmen, ganzen Werkzeugkoffern, einer modernen Schreibmaschine, Karnevalskostümen, Lesebrillen, Schmuck, Uhren, Digitalkameras und sogar Festnetz-Telefonen samt Bedienungsanleitung. Den Verantwortlichen ist es manchmal schleierhaft, welche Gegenstände sie im Lager vorfinden. "Einmal hatten wir einen original verpackten Drucker, ein anderes Mal ein Elektrofahrzeug für Senioren", weiß Pressesprecher Klaus Janczyk. Vor allem die Frage, wie man solche Geräte überhaupt verlieren kann und warum die betroffenen Bürger offensichtlich den Anruf im Fundbüro scheuten, bleibt ein Rätsel.

Einige Male wurde es sogar richtig exotisch: Ob ein Papagei, ein Camäleon oder sogar gleich drei Pfaue wurden einst in der Vergangenheit gemeldet. Im Jahr 2011 waren es sogar fast 300 Tiere, die dann mit Hilfe des Tierheims weiter vermittelt werden mussten. Der Klassiker der verlorenen Stücke seien aber Schlüssel, Handys, Schmuck und Uhren. Bis zum Jahr 2009 versteigerte die Stadt Moers die Fundsachen noch an einem zentralen Ort. Seit 2010 wird das Internet genutzt. "Das ist für uns der modernste Weg", sagt Janczyk. "Es erleichtert den Verwaltungsaufwand, weil nicht alle Objekte zur Versteigerung transportiert werden müssen", erklärt er. "Zum anderen erreicht man mehr Interessenten." Dies habe sich in der Testphase bewährt. Im Jahr 2012 konnte die Stadt rund 2500 Euro einnehmen.

Doch geht es der Stadt in erster Linie nicht um das Geld, sondern darum, das vollgestopfte Lager zu leeren. Deswegen werden die Startpreise für die Fundsachen, die mindestens ein halbes Jahr aufbewahrt wurden, auch möglichst niedrig angesetzt.

Ein gepflegtes Holland-Rad sei zwar einmal für 149 Euro über die Ladentheke gegangen, ein iPhone für 220 Euro, erinnert sich Janczyk - doch seien dies heute die Ausnahmen. Bei der aktuellen Auktion, die am Donnerstag, 14. März, startet, liegen die Startgebühren der Fahrräder zwischen 30 und 100 Euro - für ähnlich kleines Geld die Smartphones.

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