Neukirchen-Vluyn Wenn Träume wahr werden

Neukirchen-Vluyn · Das Seewerk in Kapellen wird größer: Angelika Petri und Frank Merks haben das einstige Kohleklärwerk der inzwischen geschlossenen Niederberg-Zeche in Neukirchen-Vluyn und einen Teil des umliegenden Werkgeländes gekauft.

Gebäude und Park sollen künstlerisch genutzt werden. "Träume sind schön, verwirklichte Träume sind besser", nach diesem Motto haben die Eheleute Angelika Petri und Frank Merks in nur wenigen Jahren aus der alten, verfallenen Dujardin-Brennerei am Kapellener Silbersee unter dem Namen "Seewerk" eine heute weit über den Niederrhein hinaus bekannte Arbeits- und Ausstellungsstätte für junge, aber auch bereits etablierte Künstler gemacht.

Inzwischen haben die beiden zwei neue Träume, die natürlich auch wieder mit Kunst zu tun haben. So wollen sie demnächst direkt neben dem "Seewerk"-Gelände einen Park mit einer dauerhaften Ausstellung von Skulpturen der ehemaligen Leiterin der Düsseldorfer Kunstakademie Irmin Kamp einrichten, und gleichzeitig soll dort mit zwei kleinen Atelierhäuschen wechselnden Künstlern eine zeitweise Arbeitsstätte geboten werden.

Die ersten Rodungsarbeiten dafür werden demnächst anlaufen, und für die Gestaltung der Atelierhäuser konnte der Düsseldorfer Architekt Professor Ernst Althoff gewonnen werden.

Zwei Jahre dauert der Umbau

Der zweite Traum des Ehepaares Petri/Merks war dagegen anfangs noch gar keiner, doch dann waren die beiden auf der Suche nach einem Zwischenlager für ihre Park-skulpturen auf das einstige Kohleklärwerk der inzwischen geschlossenen Niederberg-Zeche in Neukirchen-Vluyn gestoßen.

In den Klärbecken und der dazu gehörigen, gut zwölf Meter hohen, zweigeschossigen Werkshalle war früher der Schmutz aus den rußigen Grubenwassern gefiltert und anschließend zu riesigen Paketen gepresst worden. Sogar der alte Laufkran, mit dem man die Pakete damals bewegt hatte, existierte noch.

Dort, so waren sich die beiden schon nach der ersten Besichtigung einig, könnten gleich mehrere junge Bildhauer gleichzeitig arbeiten und dabei zudem auch noch besonders großformatige Ideen verwirklichen. Das war vor gut einem Jahr. Inzwischen hat das kunstsinnige Ehepaar das Werksgebäude und einen Teil des umliegenden Waldgeländes gekauft und mit den nötigen Renovierungsarbeiten begonnen.

Das Waldstück, in dem sich früher ein alter Bauernhof und später das Niederberger Zechenkasino sowie — alten Luftbildern zufolge —auch eine katholische Notkirche befunden hat, wird demnächst diverse Kunstwerke beherbergen, ansonsten aber naturbelassen bleiben.

Auch das Gebäude soll trotz der zukünftig geplanten künstlerischen Nutzung weiterhin seinen ursprünglichen industriellen Charakter behalten. Gut zwei Jahre haben Petri und Merks für den endgültigen Umbau eingeplant. Danach können dann in der unteren Etage mindestens acht junge Bildhauer gleichzeitig ihre künstlerischen Ideen verwirklichen.

(RP)
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