Neuss Caritashaus feiert 25-jähriges Bestehen

Neuss · Das Caritashaus International existiert seit 1989 in Neuss. In dem als Musterbeispiel für Integrationsarbeit gelobten Haus laufen viele ehrenamtliche Projekte zusammen. Sie wurden in einem Festakt im Marienhaus gewürdigt.

 Kreisdechant Assmann, Pastor König, Josef Freise (Kath. Hochschule), Hans Werner Reisdorf (Caritasverband), Kai Diekelmann (Diözesan-Caritasverband), Stefan Hahn (Sozialdezernent), Hans Ulrich Klose (stellv. Landrat; v. l.).

Kreisdechant Assmann, Pastor König, Josef Freise (Kath. Hochschule), Hans Werner Reisdorf (Caritasverband), Kai Diekelmann (Diözesan-Caritasverband), Stefan Hahn (Sozialdezernent), Hans Ulrich Klose (stellv. Landrat; v. l.).

Foto: woi

"Weit weg ist näher, als du denkst" - das ist das Leitmotiv der Jahreskampagne der Caritas. In Neuss wird nach dem Prinzip schon seit 1970 Flüchtlingen und Migranten mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Seit 25 Jahren gibt es für diese Aufgaben das "Caritashaus International". Dort ist seitdem der Fachdienst für Integration und Migration (FIM) untergebracht, der als zentraler Dienstleister für alle Fragen und Probleme von Neuankömmlingen aus anderen Ländern dient.

"Es wird heutzutage oft von einer neuen Willkommenskultur gesprochen. Mit diesem Begriff kann man wenig anfangen. Hier hat keiner davon gesprochen, sondern das Caritashaus hat die Leute empfangen und mit ihnen das Gespräch gesucht", sagte Hans-Ulrich Klose, stellvertretender Landrat des Rhein-Kreises bei der Jubiläumsfeier der Einrichtung.

Das Caritashaus sei ein "Musterbeispiel" für eine gelungene Integration von Migranten - und das in einer Zeit, "in der die Flüchtlingsströme leider wieder angestiegen sind. Das zwanzigste Jahrhundert konnte diese nicht wie erwartet beseitigen", so Klose weiter. Umso wichtiger seien die zahlreichen Beratungsangebote, Integrationsprojekte und Deutschkurse am Caritashaus.

Die Einrichtung sei dabei schon vor 25 Jahren ein Vorreiter gewesen, wie Kai Diekelmann vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln in seinem Grußwort herausstellte. Bereits damals habe Mitarbeiterin Barbara Scharf eine Handreichung für die Arbeit mit Flüchtlingen erstellt.

Multikulturell wurde auch die Jubiläumsfeier begangen. Erdem Saracoglu und Ali Temizsoy spielen an Laute und Zither türkische Klassik. Durch die Veranstaltung geleitete José Narciandi. Der Radiojournalist mit spanischen Wurzeln verfolgt die Arbeit des Caritashauses seit Jahren. So auch Elke Kroner vom Sozialdienst katholischer Frauen, die auf "eine tolle gemeinsame Arbeit" mit dem FIM blickt. Als Fachreferent trat der Erziehungswissenschaftler und Theologe Professor Josef Freise von der Katholischen Hochschule Köln auf.

Freunde und Förderer des Hauses kamen am Nachmittag bei Musik aus Sri Lanka und einer Aufführung der Theatergruppe "No Name" zusammen. Denn von der Arbeit der Ehrenämtler lebt das Caritashaus International. Ursula und Ernst de Haas unterstützen mit unentgeltlich angebotenen Computerkursen und helfen als externe Prüfer in den Deutsch-Tests für Zuwanderer aus. "Es ist toll, dass es solche Einrichtungen gibt, damit die Menschen Deutsch lernen und hier ankommen können", sagte die Sozialpädagogin.

Auch Dennis Scharbert ist es ein Anliegen, sich ehrenamtlich zu engagieren. "Ich habe einen Freiwilligendienst in Russland verbracht, dort viel Gutes erfahren und wollte etwas zurückgeben", sagte der 27-jährige Ingenieur. Nun bietet er Deutschkurse speziell für Männer an - ein Novum in Neuss.

Weitere interessierte Helfer können sich an die Neusser Freiwilligenzentrale wenden: 02131 166206.

(NGZ)
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