Die Folge: Gerade an der Schnittstelle von Beruf und Ruhestand fürchten viele, in eine Sinnkrise zu verfallen. Abschied von Informationsquellen, Bedeutungsverlust, neuer Tagesrhythmus, Reduzierung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten - all' das kann Menschen aus der Bahn werfen. Altersdepression ist mehr als nur ein Modewort. Vor diesem Hintergrund luden nun Volkshochschule, die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung und die Liberalen Senioren zu einem Diskussionsabend ins Romaneum ein.

Gesucht wurden Anregungen, wie Menschen ihrem Rentnerleben Inhalt geben. Referent Thomas Multhaup empfahl allen, sich frühzeitig auf die Zeit "danach" vorzubereiten. Sein Rat: "Engagieren Sie sich im Ehrenamt!" Und er schob sogleich nach, dass die Gesellschaft - konkret Bund, Land und oder Kommune - diese ehrenamtliche Leistung honorieren müsse, da sonst nur Wohlhabende ehrenamtlich tätig werden könnten, während alle anderen - Stichwort: Altersarmut - gezwungen seien, sich einen Job zu suchen, um die Haushaltskasse aufzubessern.

Ihnen fehle folglich Zeit fürs Ehrenamt. Das alles sind gut gemeinte Vorschläge, die ... ich jetzt nicht zu Ende denke, sondern einfach mal handele. Gerade ruft mein Freund Adolf an, der ist 73 und gibt sich durstig. Ehe der alte Herr auf die Idee kommt, sich bei 30 Grad im Schatten die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen, gehe lieber mit ihm in den Biergarten und genieße das Leben bei einem Weizenbier - irgendwie leiste ich dann doch auch aktive Seniorenbetreuung, oder?