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Neuss Spannendes Finale im Wettbewerb Orgel und Gesang

Neuss · Kaum etwas ist so spannend und interessant wie die Finalrunde eines Wettbewerbs. Im Quirinusmünster, wo die Endrunde des Orgel-Gesangswettbewerbs (im Rahmen der Kirchenmusikwoche) als Konzert stattfand, verfolgten die Besucher die Vorträge der drei ausgewählten Duos mit zunehmender Spannung. Auch die Jury hatte im Kirchenraum Platz genommen: Kantor Joachim Neugart (Vorsitz), die Professoren Michaela Krämer, Mechthild Georg und Stefan Palm sowie Christuskirchenkantorin Katja Ulges-Stein.

 Wettbewerb ohne ersten Preis: Rainer Wiertz (M.) mit den Zweitplatzierten Seonah Bak/ Suji Kim (v.l.) und Stephanie Lesch/ Thomas Haverkamp.

Wettbewerb ohne ersten Preis: Rainer Wiertz (M.) mit den Zweitplatzierten Seonah Bak/ Suji Kim (v.l.) und Stephanie Lesch/ Thomas Haverkamp.

Foto: Woi

Die Leipzigerin Josephin Queck (25), Studentin der dortigen Hochschule für Musik, begann ganz unkonventionell, indem sie die erste Strophe des Liedes "Der Mond ist aufgegangen" unbegleitet im Altarraum sang, die zweite rezitierte und sich bei der dritten leise von der Orgel begleiten ließ. Außerdem gestaltete sie - nun auf der Orgelempore - mit ihrem gut durchgebildeten Mezzosopran sehr eindrucksvoll das "Nachtlied" von Flor Peeters. Ihr ausgezeichneter Orgelbegleiter war Felix Mende (29), auch Student in Leipzig. Nach den Gesangsvorträgen glänzte Mende mit der Fuge aus der Choralfantasie "Wie schön leuchtet der Morgenstern" für Orgel solo von Max Reger.

Stephanie Lesch (29), die aktuell ihr Konzertexamen an der Robert-Schumann-Hochschule absolviert, hatte vornehmlich ernste Gesänge von Hugo Wolf und Max Reger gewählt, die die Ausnahmequalität ihres sich bruchlos entfaltenden Mezzosoprans optimal zur Geltung brachten. Ihr sie sorgsam begleitender Partner an der Orgel, der solistisch mit Kompositionen von Tilo Medek ("Engelsschwingen") und Mozarts "Adagio für Glasharmonika" sehr gefiel, war der Student der evangelischen Kirchenmusik an der Düsseldorfer Musikhochschule und Assistent an der Düsseldorfer Johanneskirche, Thomas Haverkamp.

Das publikumswirksamste Programm, das ihnen erwartungsgemäß auch den Publikumspreis einbrachte, hatten die Koreanerinnen Suji Kim (25), Sopran und Seonah Bak, Orgel ausgesucht. Während die Sängerin in der Arie "Nun beut die Flur das frische Grün" aus der "Schöpfung" von Joseph Haydn in der Höhe ein wenig forcierte und ihre Stimme nicht immer ganz ruhig führte, gelang ihr der eingängige Marien-Gesang "Ridonami la Calma" von Francesco Paolo Tosti hinreißend. Seonah Bak, Schülerin von Professor Jürgen Kursawa, begleitete vorbildlich und überzeugte anschließend rückhaltlos mit dem anspruchsvollen "Final" aus der 6. Symphonie von Louis Vierne.

Noch einmal erhöhte sich die Spannung, als Kulturreferent Rainer Wiertz sehr charmant allen dankte und dann die Entscheidung der Jury verkündete. Statt eines ersten Preises wurden zwei zweite Preise vergeben - an das Duo Lesch-Haverkamp und Kim-Bak. Queck und Mende wurden mit einem dritten Preis bedacht. Wie stets in solchen Fällen lagen Freude und Enttäuschung dicht beieinander - das Publikum jedoch war dieses Mal mit der Entscheidung einverstanden.

(NGZ)
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