Neuss St. Thomas Morus startet ins Festjahr

Neuss · Vor 50 Jahren wurde die Kirchengemeinde St. Thomas Morus im Neusser Norden gegründet. Am kommenden Sonntag eröffnet sie ihr Jubiläumsjahr, das gespickt ist mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen.

 "Wir sind stolz auf das Geleistete", sagt Pfarrer Hans-Günther Korr.

"Wir sind stolz auf das Geleistete", sagt Pfarrer Hans-Günther Korr.

Foto: Berns

Als sich in den 60er Jahren die Bevölkerungszahl der Stadt Neuss verdoppelte, hatten daran Wohngebiete in der Neusser Nordstadt einen großen Anteil. Da viele der zugezogenen Menschen katholisch waren, stieß die Kirche damals an ihre Grenzen. Einzig die Pfarre St. Josef existierte schon.

Die Katholische Kirche reagierte mit der Gründung von drei neuen Gemeinden. Zu Beginn der 50er Jahre wurde die Pfarre Christ-König errichtet, um das Jahr 1970 schloss Heilig Geist in Weißenberg den Prozess ab. Dazwischen lag die Gründung der nördlichsten Neusser Gemeinde. Und die geschah völlig unspektakulär durch Urkunde des damaligen Erzbischofs Joseph Frings. Am 17. Oktober 1966 erklärte er die Errichtung der neuen Gemeinde St.-Thomas-Morus-Kirche, Gemeindezentrum oder Pfarrer gab es damals noch nicht.

Ziemlich genau 50 Jahre sind seitdem vergangen. Am kommenden Sonntag um 10 Uhr feiert die Gemeinde ihren Geburtstag mit einem Festgottesdienst im Kardinal-Bea-Haus und läutet damit zugleich ein Jubiläumsjahr mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen ein.

"Wir sind stolz auf das Geleistete und wollen das Gemeindeleben weiterhin so aktiv gestalten. Das feiern wir ein Jahr lang", sagt Pfarrer Hans-Günther Korr. Denn die Mitglieder der Gemeinde seien besonders engagiert. Das zeigten Kinder- und Jugendarbeit, Seniorentreffs, Katholische Frauengemeinschaft, Chöre, Karneval, Feste und ein aktiver Förderverein. "Das liegt sicher auch an den ungewöhnlichen Umständen der Gründung", sagt Korr. Die damals rund 4000 Gemeindemitglieder seien zusammen gerückt.

Im Dezember 1966 trat mit Pater Schönherr ihr Pfarrer sein Amt an. Am 5. Februar 1967 hielt er die erste Messe der Gemeinde ab - in der Pausenhalle der evangelischen Clarenbach-Grundschule. "Die Ökumene hat hier immer einen besonderen Stellenwert gehabt", sagt Hans-Günther Korr. Im September 1967 öffnete der provisorische Kindergarten. Erst am 20. Dezember 1969 feiert die Gemeinde die erste Messe in der eigenen Pfarrkirche. Geführt wird die Gemeinde 40 Jahre lang vom Orden "Gemeinschaft der heiligen Familie", der neben Pater Schönherr auch alle anderen Pfarrer angehörten. Erst als die vier Gemeinden der Nordstadt als Reaktion auf Priester- und Gläubigen-Mangel zu einem Seelsorgebereich zusammen geführt wurden, übernahm mit Hans-Günther Korr ein Weltpriester. Der wird am Sonntag beim Festgottesdienst im Kardinal-Bea-Haus (Furtherhofstraße 25) die Predigt halten. "Der 50. Geburtstag ist ein guter Anlass, allen herzlich zu danken für das Mitgehen verschiedenster Veränderungsprozesse", sagt Korr.

Vom ersten Tag an sei er von der Pfarrgemeinde willkommen geheißen, getragen und unterstützt worden. So schreibt er es auch in der über 50 Seiten langen Festschrift zur Geschichte von St. Thomas Morus, die gestern noch gedruckt wurde und am Sonntag parat liegen soll. Den Sektempfang sollen außerdem Grußworte von Vertretern aus Politik, Schützenwesen und evangelischer Kirche abrunden.

(NGZ)
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