Radevormwald Asiatisches Museum ab August geöffnet

Radevormwald · In den kommenden knapp vier Wochen wird auf dem Gelände am Sieplenbusch noch eifrig gearbeitet. "Tag und Nacht", wie Galerist Peter Hardt ankündigt. Dann sollen die Besucher Kunst, Kultur und Heiligtümer aus Asien hautnah erleben.

 Li Hong und Peter Hardt im Garten des Asiatischen Museums. Ruhe erleben, Kraft tanken, tief durchatmen - das Gelände mit herrlichem Blick ins Wiebachtal bietet vielfältige Möglichkeiten. Im Museum kümmert sich Li Hong um die Besucher und begrüßt sie am Empfang.

Li Hong und Peter Hardt im Garten des Asiatischen Museums. Ruhe erleben, Kraft tanken, tief durchatmen - das Gelände mit herrlichem Blick ins Wiebachtal bietet vielfältige Möglichkeiten. Im Museum kümmert sich Li Hong um die Besucher und begrüßt sie am Empfang.

Foto: jürgen moll

Dieser Garten ist ein Hingucker. Von allen Seiten gewährt er eindrucksvolle Einblicke. Mal ins Wiebachtal runter, mal den Sieplenbusch hoch nach Ispingrade - Asien kommt hier dem Besucher ganz nah. Nicht überladen, sondern dezent schmiegt sich die Fläche ins hügelige Bergland. Galerist Peter Hardt hat ein Schmuckstück geschaffen - ein Highlight des neuen Asiatischen Museums, das Ende August eröffnet werden soll.

Noch laufen die Arbeiten drinnen wie draußen auf Hochtouren. "In den nächsten knapp vier Wochen werden wir Tag und Nacht werkeln müssen, um alles fertig zu bekommen", sagt Hardt. Er betreut die Arbeiten jetzt jeden Tag persönlich, damit auch alles so umgesetzt wird, wie es sich der Asienkenner und Kunsthändler vorstellt.

Dabei musste er die Pläne kurzfristig komplett ändern. Der Borkenkäfer hatte die Fichten rund ums Gelände in Sieplenbusch befallen. 100 Bäume mussten daraufhin gefällt werden, die ursprüngliche Planung fürs Außengelände war damit über den Haufen geworfen. "Aus dem Bauch heraus haben wir neu geplant", sagt Hardt. Ergebnis: Aus dem vier mal vier Meter großen Teich wurde ein 30 mal 15 Meter großer See, ein großes Tor mit Buddha hinter dem Baum der Erleuchtung und Elefant mit Baby ermöglicht auch Rollstuhlfahrern den Zugang aufs Gelände.

 Auch auf der Galerie in der ehemaligen Scheune erlebt der Besucher asiatische Kunst.

Auch auf der Galerie in der ehemaligen Scheune erlebt der Besucher asiatische Kunst.

Foto: moll

Für Vorträge und Tanzdarbietungen entstand ein kleines Forum - "wie bei den Römern", sagt Hardt, - die Bühne ist mit Gebetsmühlen eingefasst. Sie wurden eigens in Tibet gebaut und vor Ort fertiggestellt. Alte Kuhtröge dienen als Sitzbänke - mit Split aufgeschüttet und mit alten Schieferplatten als Sitzfläche. Vor der ersten Reihe stehen antike Weinfässer aus China.

Mittelpunkt des asiatischen Gartens (und von allen Seiten gut zu sehen) ist ein Wasserfall, der aus einem alten Stein sprudelt. Er ist vierfach durchbohrt, um für eine schöne Beleuchtung zu sorgen. "Oben gibt's eine Badewanne für Vögel, die Schwalben und Krähen schon emsig nutzen", sagt Hardt.

Er blickt auf die Fläche hoch Richtung Ispingrade. "Hier könnte ich mir vorstellen, das Museum noch zu vergrößern", sagt er. Froh ist er, dass er für die Gestaltung des Außengeländes viele alte Materialien einbauen konnte. Ein kleiner Tempel stammt aus Wipperfürth, der dort vor einem PC-Laden stand und den der Bauhof nach Rade transportierte. Hardt legt Wert darauf, dass ein Rundgang durch den asiatischen Garten möglich ist - inklusive Steg über den Wasserfall und kleinem Teehaus mit Sitzmöglichkeit.

Von der großen Terrasse aus liegt dem Betrachter das Wiebachtal buchstäblich zu Füßen. Ein imposanter Rund-um-Blick, der Ruhe und Frieden vermittelt. Per Schwerlastcontainer wurde ein 29 Tonnen schwerer Marmor-Stein aus China aufs Gelände angeliefert, der einen halben Meter in den Boden eingelassen wurde und dort von einer Eisenplatte gehalten wird, "weißer Carrera-Marmor", sagt Hardt und blickt von dort auf einen Reliquien-Behälter. Diese "Stupa" hat ihren würdigen Platz auf einem Hügel bekommen.

"Ich will hier nichts überladen, sondern Harmonie ausstrahlen", sagt Hardt. Der Garten sei kein frei zugänglicher Park, sondern nur für die Museums-Besucher gedacht.

Dass sich die Eröffnung bis Ende August hinzieht, sei auch dem Umstand geschuldet, dass er sich bei der Bauleitung zeitlich verschätzt und die langwierigen Planungen unterschätzt habe. "Hier steht von den Kosten immerhin ein Einfamilienhaus", sagt der Galerist.

(RP)
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