Ansichtssache Ausbildung ein sehr wichtiges Thema für die Zukunft

Meinung | Radevormwald · Weiter zur Schule zu gehen, eine Lehre zu machen, zu studieren oder Studium und Lehre zu kombinieren - Themen, mit denen sich Schüler und Eltern frühzeitig beschäftigen sollten.

Ansichtssache: Ausbildung ein sehr wichtiges Thema für die Zukunft
Foto: Moll Jürgen

Jugendliche und deren Ausbildung standen und stehen in diesen Tagen im Blickpunkt. Von Montag bis Mittwoch können die Eltern ihre Kinder an den weiterführenden Schulen anmelden. In Radevormwald gibt es neben der Armin-Maiwald-Schule als Förderschule zum dritten Mal die Wahlmöglichkeit zwischen Sekundarschule und Gymnasium. Am Theodor-Heuss-Gymnasium gibt es die einmalige Situation, dass die Schüler offiziell als G8 angemeldet werden, sie aber nach neun Jahren ihr Abitur machen, da der Unterricht wieder auf neun Jahre ausgedehnt wird. Damit geht auch die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9, die es bisher gab verloren.

Wer an der Realschule oder Sekundarschule seine Mittlere Reife mit Qualifikation machte, der konnte für weitere drei Jahre in die Oberstufe des THG einsteigen. In Zukunft gibt es keinen zeitlichen Unterschied mehr zwischen der Schulzeit der Sekundarschüler und denen des THG. Der Unterschied liegt in der Art des Unterrichts. Da sollten sich die Eltern sehr schnell informieren, wenn sie dies noch nicht getan haben. Auch stehen die Grundschullehrer sicherlich mit Rat und Tat zur Seite. Viele haben diese Chance bereits genutzt.

Das zweite Thema ist die berufliche Bildung der jungen Radevormwalder. Während zahlreiche Jugendliche nach dem Schulabschluss nicht wissen, was sie beruflich "werden" sollen, suchen zahlreiche Unternehmen dringend gut ausgebildete Facharbeiter. Im Handwerk liegt schon heute wieder "goldener Boden", weil zahlreiche Aufträge nur schwer vergeben werden können. Gute Facharbeiter werden sich in Zukunft mehr denn je ihren Arbeitgeber aussuchen können. Der Blick sollte deshalb zuerst auf eine gute Schulausbildung und danach auf die individuelle Perspektive gerichtet werden. Die hohe Zahl der Studienabbrecher zeigt, dass die Uni vielleicht nicht für jeden das Richtige ist. Da können zum Beispiel am "Tag der Ausbildung" am 16. Juni die richtigen Weichen gestellt werden. Andererseits sind manche Lehrstellen noch noch nicht besetzt. Vielleicht schafft es das Rader Unternehmernetzwerk ja, zum "Tag der Ausbildung" eine Tafel mit freien Lehrstellen anzubieten. Um Azubis werbende Handwerker oder Kleingewerbetreibende können sich noch zusammenschließen und gemeinsam werben. Dass Radevormwalder Unternehmen sehr gut ausbilden, zeigen die Prüfungsergebnisse, die einige Jugendliche gestern präsentieren konnten.

Mit den ganz Kleinen wird sich die Stadt ebenfalls weiter beschäftigen müssen, da sich immer mehr Eltern dazu entschließen, ihre Kinder bereits nach dem ersten Lebensjahr in die Kita zu schicken. Zwar hat die Stadt von 2017 bis 2018 vier neue Kita-Gruppen eingerichtet und auch zum Beispiel zwei Tagespflegeeinrichtungen für bis zu neun Kinder bei Tagesmüttern genehmigt, sie wird aber eine Gesamtkonzeption aufstellen müssen, um den Anforderungen an die Zukunft gewappnet zu sein. Auch die Betreuung von kleinen Kindern ist ein Standortfaktor. Rades größer Arbeitgeber Gira hat dies bereits vor einigen Jahren erkannt und einen Betriebskindergarten eingerichtet.

In Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kita-Trägern sollte in den kommenden Jahren ein Gesamtkonzept entstehen, wie ausreichend Betreuungsplätze geschaffen werden können. Das Zusammenspiel zwischen Tagesmutter und größerer Kita könnte dabei helfen, einige Probleme zu lösen. Das Aufstocken der finanziellen Möglichkeiten für Tagesmütter aus dem vergangenen jahr hat sich für die Stadt bereits ausgezahlt. Die Aufgabe ist für einige Frauen inzwischen wieder attraktiv geworden.

(RP)
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