Interview: Heisser Draht Bürger kritisieren ungepflegte Verkehrsinsel

Radevormwald · Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern. Dem Landesbetrieb fehlt es an Personal.

 So wie hier die Querungshilfe Richtung Wupperorte vom Paul-Gerhardt-Haus runter sehen einige Stellen aus. Das Unkraut sprießt ungehemmt.

So wie hier die Querungshilfe Richtung Wupperorte vom Paul-Gerhardt-Haus runter sehen einige Stellen aus. Das Unkraut sprießt ungehemmt.

Foto: jürgen moll

BM-Leser Otto Ottfried regt sich auf. "Die Stadt bemüht sich nach Kräften um die eigenen Grünanlagen, der Landesbetrieb Straßen NRW aber macht gar nichts", kritisiert er am Heißen Draht der BM. Sein Unmut bezieht sich vor allem auf die vielen ungepflegten Grünstreifen und Verkehrsinseln in Radevormwald. "Wer von Lennep aus links runter in Richtung Wupperorte fährt, stößt sofort auf eine Querungshilfe, wo es an allen Ecken und Enden wuchert", sagt Ottfried. Das sei wahrlich keine Visitenkarte für Radevormwald.

Ottfried: "So wie dort sprießt und wächst es auch an anderen Straßenrändern, wie an der Ülfe-Wuppertal-Straße", sagt er. Als Mitglied des Bürgervereins an der Wupper säubere er auch regelmäßig die Wupper-Aue - und keine zwei Meter entfernt davon wuchere es ungehemmt. Dabei habe der Landesbetrieb entsprechende Fahrzeuge mit den passenden Bürsten. "Aber meterhoch steht das Unkraut, ohne, dass es entfernt wird", sagt Ottfried. Wie wolle Radevormwald da Touristenstadt werden, wenn Besucher auf so viel Unkraut treffen?", fragt sich der BM-Leser.

Bei der Straßenmeisterei in Wipperfürth sei er nur auf "taube Ohren" gestoßen. "Wenn aber Sichtverhältnisse eingeschränkt sind, dann wird es ja wohl höchste Zeit, das gehandelt wird", fordert Ottfried ein schnelles Handeln.

Die Probleme kennt Christoph Grimlowski vom Fachbereich Soziales und Ordnung. "Immer wieder stellen wir Anfragen an den Landesbetrieb und geben die Beschwerden der Bürger weiter", sagt er. Warum es dennoch nicht funktioniere, könne er sich auch nicht erklären.

Manfred Hungenberg, beim Landesbetrieb in Gummersbach für Betrieb und Unterhaltung zuständig, verweist auf BM-Anfrage auf einen bundeseinheitlichen Leistungskatalog, der vorgibt, welche Stellen wie oft gemäht werden. "Danach gehen wir vor", sagt er. Für jeden Streckenabschnitt auch in Radevormwald gebe es sogenannte Streckenkontrolleure, die ein bis zweimal pro Woche im Einsatz sind, um die Straßenränder und Querungshilfen zu überprüfen. "Hier geht es aber nicht um Schönheitsaspekte, sondern rein um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer", sagt Hungenberg. Das Sichtdreieck habe Vorrang, alles andere werde turnusgemäß gemäht. "Aus rein optischen Grünen können wir nicht tätig werden, dafür ist nicht genügend Personal vorhanden", sagt Hungenberg.

Immer wieder müssten die Mitarbeiter des Landesbetriebs Folgen von Unwettern beseitigen, für Extrafahrten zu ungepflegten Verkehrsinseln bleibe da keine Zeit. "Das würde auch zu viele Leer- und Fehlfahrten produzieren", sagt Hungenberg. Prinzipiell sei vorgesehen, Bankette zweimal im Jahr und den Rest einmal im Jahr zu mähen. Das richte sich aber immer auch nach dem jeweiligen Bewuchs. "Im Schnitt werden die Stellen im Kreisgebiet ein- bis zweimal pro Jahr gemäht", sagt Hungenberg.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort