Radevormwald Immer mehr ältere Radevormwalder

Radevormwald · Im aktuellen Demografiebericht des Oberbergischen Kreises wird deutlich, dass es in Radevormwald immer mehr ältere Menschen gibt. Die Zahlen vom 31. Dezember 2015 zeigen aber auch: Die Bevölkerung insgesamt ist wieder gewachsen.

 Der demografische Wandel ist bald kein Gedankenspiel mehr: IT.NRW prognostiziert, dass 2040 fast jeder dritte Rader 65 Jahre und älter sein wird.

Der demografische Wandel ist bald kein Gedankenspiel mehr: IT.NRW prognostiziert, dass 2040 fast jeder dritte Rader 65 Jahre und älter sein wird.

Foto: DPA (Archiv)

Rade hat wieder ein paar Rentner mehr. Das zeigen die Daten des Statistischen Landesamtes IT.NRW, die der Oberbergische Kreis in seinem aktuellen Demografiebericht veröffentlicht hat. Das Problem: Es gibt immer mehr Menschen, die ins Rentenalter kommen, während der Anteil der arbeitenden Bevölkerung schrumpft. "Die besondere Herausforderung für die Gesellschaft liegt in der zahlenmäßigen Änderung der Altersstruktur", schreibt Landrat Jochen Hagt in einem Brief an die Bürgermeister des Kreises.

Die in diesem achten Demografiebericht ermittelten Zahlen sind auf den 31. Dezember 2015 datiert. Daraus geht hervor, dass die Anzahl der Menschen über 65 Jahren weiter gestiegen ist. Den zweithöchsten Anstieg nach Altersgruppen gab es in der Kategorie 80+ - im Vergleich zu 2014 kamen 61 Menschen dieses Alters in der Bergstadt hinzu. Betrachtet man die Entwicklung dieser Altersgruppe ab dem Jahr 2000, zeigt sich eine Zunahme von 58,3 Prozent.

Das Statistische Landesamt nutzt die erhobenen Daten auch, um eine Prognose abzugeben. Demnach wird sich der in Radevormwald und Oberberg erkennbare Trend weiter fortsetzen. IT.NRW prognostiziert, dass die Altersgruppe 65+ im Jahr 2040 die bevölkerungsstärkste Gruppe der Stadt ist. In allen anderen Altersklassen sind die Zahlen rückläufig. Entwickelt sich die Rader Bevölkerung wie vorausgesagt weiter, ist im Jahr 2040 jeder Dritte älter als 65 Jahre. Der Anteil der Erwerbstätigen (19 bis 65 Jahre) liegt dann nur noch bei 47,5 Prozent - heute sind absolut gesehen fast 4900 Menschen mehr in Lohn und Brot als das 2040 der Fall sein wird. "Wir dürfen nicht aus dem Auge verlieren, dass mittel- und langfristig ein deutlicher Anstieg der Bevölkerungszahl der älteren und alten Einwohner auf uns zukommt", teilt Landrat Hagt mit.

Der Prognose für die gesamte Bevölkerungsentwicklung konnte Radevormwald in 2015 jedoch einen Strich durch die Rechnung machen. Während das Statistische Landesamt seit Jahren einen Bevölkerungsrückgang voraussagt, lebten Ende 2015 mehr Menschen in der Bergstadt als im Jahr zuvor. Insgesamt 22.386 Einwohner hat Radevormwald laut der vorliegenden Daten - das sind 271 mehr als 2014. "Für das Jahr 2015 ist festzuhalten, dass die Bevölkerungszahl kreisweit aufgrund von verstärkten Zuzügen gestiegen ist", zeigt sich Hagt erfreut, der ergänzt: "Besonders erfreulich ist, dass alle Kommunen vom Zuzug junger Familien profitiert haben".

Erstmals ist in den sogenannten Gemeindeporträts des Berichts die Bevölkerungsentwicklung nach Deutschen und Ausländern aufgeschlüsselt. Dort ist zu sehen, dass für den Zuwachs in Radevormwald vor allem Ausländer verantwortlich sind. Während es im Vergleich zu 2014 98 deutsche Bürger weniger gibt, hat sich der Bevölkerungsstand ausländischer Bewohner von 2157 auf 2499 Menschen erhöht. Damit ist jeder elfte Radevormwalder Bürger Ausländer. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien und Ungarn. "Im Jahr 2015 sind viele Flüchtlinge in den Oberbergischen Kreis zugezogen. Auch das ist eine Facette des demografischen Wandels", sagt Hagt, der hierzu schon 2016 ankündigte: "Die Integration dieser Menschen ist eine Herausforderung, doch auch eine Chance, der sich Politik und Gesellschaft im Oberbergischen stellen werden."

(kron)
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