Analyse Anmeldelisten frustrieren Schüler

Ratingen · Das Anmeldeverfahren für die Grundschulen ist abgeschlossen - aber nur theoretisch. Eltern- und Schülerwünsche bereiten der Schulverwaltung so viel Kopfzerbrechen wie seit Jahren nicht mehr. Jetzt ist Überzeugungsarbeit gefragt.

Es ist eine trockene Feststellung mit weit reichenden Folgen: "Da es an einzelnen Schulen eine besonders große Nachfrage gab, konnten leider nicht alle Elternwünsche erfüllt werden. Engpässe gab es in besonderen Maße an der Gebrüder-Grimm- und der Astrid-Lindgren-Schule."

So kommentiert die Verwaltung die Ergebnisse des Anmeldeverfahrens für die städtischen Grundschulen. Jetzt kommt verfahrenstechnisch das ins Spiel, was der Schulverwaltung als "Lenkungsmaßnahme" seit Jahr und Tag bekannt ist. Wobei die Sache nicht damit getan ist, Schülern eben an irgendeiner anderen Schule einen Erstklässler-Platz zuzuweisen. "Geht gar nicht", heißt es auf Anfrage. Nur die Zeiten, in denen das Wünschen noch geholfen hat, die scheinen vorbei. Vielmehr läuft die Sache so: "Übersteigt die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität einer Schule, soll die Aufnahmeentscheidung mit benachbarten Schulen aufeinander abgestimmt werden. Dazu sollen sich die Schulleitungen der benachbarten Schulen frühzeitig miteinander in Verbindung setzen. Das Schulamt Mettmann soll unter Beteiligung des Schulträgers die Schulleitungen beraten und die Aufnahmeentscheidungen der Schulen koordinieren."

Gemäß Ratsbeschluss darf die Astrid-Lindgren-Schule in West nur 50 Kinder aufnehmen. "Die Bildung zusätzlicher Klassen war aufgrund der kommunalen Klassenrichtzahl, die sich anhand der Gesamtanmeldezahl im Stadtgebiet bemisst, nicht möglich." Schulstatistik ist eben eine vertrackte Angelegenheit.

Die Verwaltung hat die Höchstzahl der zu bildenden Klassen ausgeschöpft, "so dass Ablehnungen in größerem Umfang unausweichlich waren", so sehen es die Schulplaner. Da beiden Schulen jedoch überdurchschnittlich viele Anmeldungen von Kindern vorlagen, zu deren Wohnanschrift die jeweilige Schule nicht die nächstgelegene ist, werden Lenkungsmaßnahmen zu anderen Schulen erforderlich. Die gute Nachricht: "Es mussten jedoch keine Kinder abgelehnt werden, die tatsächlich einen Aufnahmeanspruch an den benannten Schulen haben."

Das Verfahren ist noch in vollem Gange: "Die sogenannten Lenkungsmaßnahmen sind noch nicht vollständig abgeschlossen, so dass die im Folgenden genannten Anmeldezahlen vorläufigen Charakter haben", heißt es weiter zur aktuellen Statistik. Die Erich-Kästner-Schule beispielsweise bietet vom 24. bis 26. Januar noch einmal nachträgliche Anmeldetermine für Kinder an, die keinen Platz an der Astrid-Lindgren-Schule erhalten haben. Bislang gibt es 15 Vormerkungen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 778 Kinder an den Ratinger Grundschulen angemeldet worden. In dieser Zahl sind 17 Antragskinder enthalten. Diese Kinder sind zwar noch nicht schulpflichtig, sollen aber aufgrund ihrer Entwicklung vorzeitig eingeschult werden. 44 Anmeldungen stammen von Kindern aus Nachbarstädten.

Vier Kinder sind nach den vorliegenden Unterlagen noch immer nicht angemeldet - hier wurden ordnungsrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Die Stadt möchte also schlicht wissen, wo diese Schüler abgeblieben sind. Auch das ein Alltagsgeschäft, das sich aus der Statistik ergibt.

(RP)
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