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Hösel Bis zu 100 Flüchtlinge in Sporthalle

Hösel · Stadt informierte gestern Abend Anwohner sowie Mitglieder des TV Hösel.

In der Aula der Wilhelm-Busch-Schule hat die Stadtverwaltung gestern Abend Anwohner sowie Mitglieder des TV Hösel über die Unterbringung von Flüchtlingen in der großen Sporthalle an der Bismarckstraße informiert. Wie berichtet, hatte der TV die Halle innerhalb weniger Stunden räumen müssen. Dass dieser Termin nicht leicht werden dürfte, war wohl jedem im Rathaus klar. Und deshalb kam mit Bürgermeister Klaus Pesch sogar das Stadtoberhaupt und warb um Verständnis: "Ich spreche nicht gerne von Flüchlingen sondern lieber von Schutzsuchenden, die unsere Hilfe brauchen. Der Satz 'Wir schaffen das' wird oft zitiert. Dieses 'Wir' sind wir alle hier in den Kommunen." In Dreierreihen standen die Höseler an den Wänden, Stühle gab es schon früh nicht mehr. Sie alle wollten wissen, was in der Halle passiert - und mussten am Ende erfahren, dass auf viele Fragen niemand Antworten kennt. Wie viele Menschen kommen noch nach Ratingen? Welche Nationalitäten haben sie? Für wie lange ist die Halle für den eigentlichen Zweck nicht nutzbar? Verständliche Fragen, auf die niemand eine Antwort kennt. Das Volk der Planer und Organisatoren ist an seine Grenzen gelangt.

"Wir bemühen uns auch unter Inkaufnahme der Reduzierung von Standards so schnell wie möglich die größeren Objekte bezugsfertig zu machen. Deshalb hoffen wir, dass diese Halle hier nur für wenige Wochen benötigt wird", erläuterte Sozialdezernent Rolf Steuwe. Bis zu 100 Menschen können in der großen Halle Platz finden; Schule, TV Hösel und die Stadtverwaltung arbeiten an einem Notfallplan, um so viele Angebote wie möglich für den Stadtteil aufrecht erhalten zu können. Neuigkeiten hatte Pesch im Hinblick auf das Bürogebäude Josef-Schappe-Straße, das Etage für Etage als Unterkunft hergerichtet wird: "Wir hatten dort gerade einen Termin und konnten erreichen, dass die Bauzeit pro Etage halbiert wird, so dass die ersten Bewohner dort wahrscheinlich innerhalb der nächsten drei Wochen einziehen können." Manche Ängste konnten die Experten der Verwaltung allerdings zerstreuen - zum Beispiel, dass durch die Flüchtlinge eine erhöhte Gefahr entstünde, sich mit Lungentuberkulose anzustecken. Denn bevor ein Flüchtling einer Kommune zugewiesen wird, wird grundsätzlich seine Lunge geröntgt, um diese Krankheit auszuschließen. Den spürbaren Unmut im Nobel-Stadtteil mochte dies allerdings auch nicht wirklich zerstreuen. Die Ängste bleiben.

(RP)
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