Ratingen Hauptsache stimmig

Düsseldorf · Der Stadt und den Sponsoren sei Dank: Das Voices-Festival geht im November mit Wortkünstlern, Stimmakrobaten und Musiklegenden in die zweite Runde. Der künstlerische Leiter Peter Baumgärtner hat ganze Arbeit geleistet.

Das fängt ja prima an: Am Dienstag, 3. November, eröffnet kein Geringerer als David Knopfler, Mitbegründer der legendären Dire Straits, das Voices-Festival. Da der Abend im Stadttheater am Europaring verspricht, ein echter Hörgenuss zu werden, sind nicht mehr allzu viele Karten zu haben. Knopfler wird bei seinen Songs und Balladen von einer ebenfalls nicht schlecht besetzten Band eskortiert: Harry Bogdanovs (Piano/Gitarre), Pete Shaw (Bass) und Geoff Dugmore (Drums) spielten schon mit Rod Stewart, Elton John, Tina Turner, Robbie Williams und Chris Rea.

Mittwoch, 4. November Jede Wette, dass dieser Abend von Frauen nicht nur ein Abend für Frauen ist. Ab 20 Uhr entern ungewöhnliche Künstlerinnen die Stadttheaterbühne: Zuerst die Musikerin und Kabarettistin Carmela de Feo, die ihr Akkordeon mit viel Temperament beherrscht und Komisches und Erotisches frech kombiniert. Im Anschluss verschwistern die Sängerin Christiane Hagedorn und Band auf raffinierte Weise Lieder von Kurt Weill mit Jazz, Blues und Reggae.

Donnerstag, 5. November Kirchgang mal anders: Ab 20 Uhr gibt es in St. Peter & Paul, Kirchgasse 2, A-cappella auf höchstem Niveau mit der Gruppe "The Magnets" aus London. Sie tourten bereits mit Robbie Williams, Earth Wind & Fire und als "Spice Boys" mit Geri Halliwell. Die Sechs würzen ihre Show mit Anekdoten und garantieren kurzweilige Unterhaltung.

Freitag, 6. November Jazz hoch zwei gibt es ab 20 Uhr beim "Männerabend" im Stadttheater. Musikalisch-literarisch geht es bei TV-Star, Grimme-Preisträger und Querflötist August Zirner und dem Essener "Spardosen-Terzett" zu. Sie spüren Jazz-Ikonen nach und erkunden die Nahtstelle zwischen deren Sprache, Musik und Leben. Im Anschluss trifft Kabarett aufs Jazzquartett, und zwar in Gestalt von Wendelin Haverkamp und dem Engstfeld-Weiss-Quartett. Angekündigt ist ein leicht verrücktes, von freier Improvisation geprägtes Zusammentreffen von Wort und Musik, für das Haverkamp deutsche Texte zu Jazz-Standards verfasste.

Samstag, 7. November Samstagnacht ist "Vocalnight" im Stadttheater. Um 19.30 Uhr geht es los mit dem amerikanischen Percussionisten Vinx und seinem Programm "Pure Singer's Soul Food". Was bei Samtstimme Vinx nichts anderes verheißt, als dass hier A-cappella-Gesang, Live Percussion, Stimmakrobatik, Songs und Improvisation geboten werden. Sein Debut-Album wurde übrigens von Sting produziert. Auf Vinx folgt die brasilianische Sängerin Viviane de Farias mit Band. Ihre Stimme wird als "warm timbriert und einschmeichelnd" gefeiert, wozu der aktuelle CD-Titel trefflich passt: "Moment of Passion". Im dritten Teil der Vocalnight verschmelzen MoZuluArt aus Zimbabwe traditionelle Zulu-Klänge mit klassischer Musik — Mozart-Kompositionen vor allem. Ziemlich abgefahren.

Sonntag, 8. November Prima Anfang, prima Abschluss: Der große Fritz Rau gibt sich ab 17 Uhr im Museum der Stadt, Grabenstraße 21, die Ehre und liest aus seinen Memoiren "50 Jahre Backstage". Kein Zweifel: Der Mann erzählt aus dem Leben des bekanntesten Konzertveranstalters in Deutschland. Begleitet wird er vom Gitarristen, Sänger und Musikjournalisten Jürgen Schwab. Mit ausgewählten Titeln des Jazz, Blues und Rock wird er jenes illustrieren, was Rau dem Publikum erzählt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort