Heiligenhaus Nabu geht den Kopfweiden an die Krone

Heiligenhaus · Der Heiligenhauser Naturschutzbund schaut auf ein arbeitsreiches Jahr zurück und plant bereits für 2017.

 Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr stutzt der Nabu im Heiligenhauser Stadtgebiet zu Beginn jedes Jahres die Kopfweiden zurecht.

Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr stutzt der Nabu im Heiligenhauser Stadtgebiet zu Beginn jedes Jahres die Kopfweiden zurecht.

Foto: Achim Blazy

Es ist ein lieb gewonnener Termin, zu dem sich Mitglieder des Heiligenhauser Naturschutzbundes, kurz Nabu, und der Jugendfeuerwehr stets im Frühjahr treffen. Der Kopfweiden-Schnitt gehört für beide Einrichtungen zu den ersten Aktionen im Jahr und ist längst schon Tradition.

Dabei trifft man sich jedes Jahr an einem anderen Ort im Stadtgebiet, an dem die Kopfweiden mit ihrem ganz eigenem Kopfschmuck wachsen. Mit Kettensäge und Astschere gewappnet ging es im Februar dieses Jahres den Bäumen an der Frankfurter Straße an die Kronen. Auch Nieselregen konnte die Tatkraft nicht stoppen. "Der Baum ist ein Kulturgut. Im deutschen Raum gibt es keine Baumart, die von den Wurzeln bis zur Baumspitze mehr Mikroben, Pilzen, Insekten, Käfern, Schmetterlingen, Vögeln und auch Pflanzen eine wichtige Nahrungsquelle, also einen unentbehrlichen Lebensraum bietet. Und nach dem Schnitt könnten die Weidenäste auch für Zootiere eine nahrhafte Knabberei sein", erklärt der Nabu-Stadtbeauftragte Hans Schöttler, der gemeinsam mit Michael Frohberg jedes Jahr wieder den Schnitt der Kopfweiden organisiert.

Nur eine von vielen Aktionen des Nabu vor Ort. Heute, 19.30 Uhr, wirft der Ortsverband im Umweltbildungszentrum an der Abtskücher Straße 24 bei der letzten Gesprächsrunde für dieses Jahr einen Blick zurück, aber auch in die Zukunft. "Es gibt viel zu wenige Menschen, die wissen, was sie an ihrer Natur haben", sagt der Velberter Dietmar Albrecht, der auch im Nabu-Kreisvorstand sitzt. Er betont, dass Umweltschutz schon im Elternhaus beginne. "Bereits die Kinder müssen lernen, wie wertvoll die Natur ist und wie wichtig es ist, sie zu schützen."

So gab es in diesem Jahr auch wieder die sogenannte "Batnight", ein Abend ganz im Zeichen der Fledermaus - und die wieder am Abtskücher Stauteich stattfand. Die bundesweite Aktion des Nabu, die 2016 bereits zum 20. Mal zelebriert wurde, ist auch in Heiligenhaus ein beliebter Termin. Denn Schöttler, der von den Heiligenhausern auch liebevoll "Batman" genannt wird, pflegt eine besondere Freundschaft zu den kleinen Flugtierchen. Etliche hat er schon bei sich zu Hause aufgezogen, "irgendwann habe ich aufgehört zu zählen", hat er einmal schmunzelnd verraten. Ein kleines Highlight war in diesem Jahr dann aber noch eine besondere Auszeichnung: Insgesamt neun Schulen erhielten 2016 die Auszeichnung für beispielhaft angelegte Schulgärten. Die Plakette als "Schmetterlingsfreundlicher Garten" hängt nun auch in Isenbügel. Eine Wiese der Adolf-Clarenbach-Grundschule ist so besonders angelegt und gut gepflegt, dass Schmetterlinge hier gerne vorbeischauen. Zu den weiteren ausgezeichneten Schulen gehört auch die Offene Ganztagsschule der Suitbertusschule in Ratingen.

Die Gesprächsrunde des Nabu trifft sich jeden dritten Montag im Monat (außer im Dezember, Juni und Juli und an Feiertagen) jeweils um 19.30 Uhr im Umweltbildungszentrum. "Gäste sind herzlich willkommen", betont die Truppe.

(sade)
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