Lokalsport Aliens sichern sich ersten Meister-Matchball

Ratingen · Der Eishockey-Viertligist erkämpft sich im ersten Play-off-Finalspiel einen 6:4 (1:2, 1:0, 4:2)-Erfolg und braucht nur noch einen Sieg.

 Torhüter Dennis Kohl (l.) und Stepan Kuchynka (2.v.r., mit zwei Treffern) standen im Spiel gegen die Hammer Eisbären im Mittelpunkt.

Torhüter Dennis Kohl (l.) und Stepan Kuchynka (2.v.r., mit zwei Treffern) standen im Spiel gegen die Hammer Eisbären im Mittelpunkt.

Foto: Achim Blazy

Milan Vanek strahlte über beide Ohren. Völlig verschwitzt stand der Routinier der Ratinger Ice Aliens vor der Kabine am Sandbach. Der Schweiß stand auf dem Schwitzanzug. Dem Tschechen war deutlich anzusehen, was er geleistet hatte: harte Arbeit. Und das mit Erfolg: Er und seine Teamkollegen bogen im letzten Drittel des ersten Play-off-Finalspiels gegen die Hammer Eisbären einen zweimaligen Rückstand zum verdienten 6:4-Erfolg um.

"Das war ein richtig geiles Eishockeyspiel", sagte Vanek. "Da hat man in jeder Sekunde gemerkt: Das ist Play-off. Alle haben sich gegenseitig aufgepusht." Vanek lobte vor allem die über 500 Zuschauer am Sandbach, die für eine tolle Stimmung sorgten. "Allein sie haben den Sieg schon verdient." Dass es was zu feiern gab, daran hatte der Tscheche einen großen Anteil. Er und seine Kollegen Dennis Fischbuch sowie Milan Vanek aus der ersten Sturmreihe entschieden die Partie im letzten Drittel quasi im Alleingang.

Und ein bisschen Glück war auch dabei. 4:4 stand es, als die Hammer jubelten und den Puck im Tor gesehen haben wollten. Die Schiedsrichter waren jedoch der Meinung, der Puck habe die Linie nicht überquert. "Die Scheibe war auf keinen Fall drin", sagte Torhüter Dennis Kohl. "Ich hatte deutlich vor der Linie den Handschuh drauf." Sekunden später schießt Dennis Fischbuch auf der anderen Seite das 5:4 rotzfrech ins kurze Eck.

Für Dennis Kohl war es ein anstrengender Tag mit vielen Gegentreffern. Vor allem die ersten beiden sahen unglücklich aus. "Den ersten muss ich haben, da habe ich mich verspekuliert", gab Kohl zu. Bei Treffer Nummer zwei gab Trainer Alexander Jacobs der Abwehr die Schuld. "Der Schuss ging durch vier Verteidiger hindurch", betonte der Niederländer. "Den muss einer blocken." So gingen die Aliens mit einem Rückstand in das zweite Drittel. Doch Kevin Wilson hatte Glück. Sein an sich harmloser Schuss flutschte dem Hammer Torhüter über die Fanghand zum verdienten Ausgleich.

Im letzten Drittel startete das muntere Toreschießen. Binnen weniger als fünf Minuten fielen fünf Tore: Zuerst brachte Stepan Kuchynka die Aliens in Führung, Hamm glich durch Furda aus. Wenige Sekunden später traf Milan Vanek zum 4:3, wieder folgte der Ausgleich auf dem Fuß. Erst auf das 5:4 durch Fischbuch hatten die Gäste keine Antwort mehr, im Gegenteil: wenige Minuten vor dem Ende erzielte erneut Kuchynka in Überzahl den Siegtreffer im Nachstochern. Den Aliens kam noch entgegen, dass Hamms Martin Köchling in den letzten fünf Minuten noch eine Spieldauer-Strafe wegen hohen Stocks kassierte - so konnten die Hausherren die Partie zu Ende spielen.

"Wir haben gut gespielt und verdient gewonnen", befand Trainer Jacobs. "Vor allem wurden wir von Drittel zu Drittel immer besser." Torhüter Kohl war der Meinung, vor allem ein schnelles Spiel gesehen zu haben. "Man hat richtig gemerkt, dass hier Play-offs sind." Und für Milan Vanek, einem der Sieggaranten, gibt es nun nur ein Ziel: "Wir wollen am Sonntag nicht noch einmal in Ratingen spielen müssen. Wir wollen Freitag den Titel in Hamm holen. Es gibt doch nichts schöneres als eine Meisterfeier auf fremdem Eis." Wer wollte dem Torjäger da noch widersprechen.

(RP)
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