Interview: Marion Weißhoff-Günther Und Silvia Glander Volles Programm im Jubiläumsjahr

Ratingen · Interview mit Marion Weißhoff-Günther und Silvia Glander vom TV Ratingen, der 2015 sein 150-jähriges Bestehen feiert.

 Marion Weißhoff-Günther (links), Geschäftsführerin des TV Ratingen, und die Vorsitzende Silvia Glander freuen sich auf das Jubiläumsjahr des Vereins. Ein Höhepunkt ist der Jubiläumsempfang am 15. März.

Marion Weißhoff-Günther (links), Geschäftsführerin des TV Ratingen, und die Vorsitzende Silvia Glander freuen sich auf das Jubiläumsjahr des Vereins. Ein Höhepunkt ist der Jubiläumsempfang am 15. März.

Foto: Achim Blazy

Der TV wird 150 Jahre alt. Welche Highlights bereiten Sie vor?

Glander Es sind locker 25 Veranstaltungen, übers Jahr verteilt. Zunächst geht es ganz närrisch zu, denn wir haben die Patenschaft für die Schirmherrschaft des Kinderprinzenpaares übernommen. Dann wäre unser Musical über den TV Ratingen zu nennen. Am 8. März kommt es im Stadttheater zur Aufführung. Der nächste Höhepunkt ist unser Jubiläumsempfang, den wir am 15. März im Landhotel am Krummenweg feiern. Eine Ausstellung wird es in der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert geben, wohl ab dem 16. März. Im Mai haben wir die großen Sportvereine aus ganz Deutschland zu Gast, denn wir werden das "Freiburger-Kreis-Seminar" ausrichten - mit 160 Teilnehmern. Der Freiburger Kreis ist die Arbeitsgemeinschaft größerer deutscher Sportvereine. Den Bürgern werden wir mit Unterstützung unserer Sponsoren drei Outdoor-Fitness-Geräte an der Finnbahn des Sportparks Keramag zur Verfügung stellen.

Es gibt einen Trend bei den Schülern, die wieder mehr in den Leistungsbereich gehen wollen. Wie wirkt sich das auf die Arbeit des TVR aus?

Weißhoff-Günther Durch die veränderte Schul- und Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen mit Ganztag und Turboabitur sehen wir einen Rückgang an Kindern im Verein, die den Spiel- und Spaßsport besuchen. Die Wettkampfsportarten Fechten, Geräteturnen, Hockey, Leichtathletik, Turnen und Schwimmen erleben einen Boom bei uns. Die Fechter nehmen an internationalen Turnieren teil. Leichtathletik und Schwimmen haben Teilnehmer bei Deutschen Meisterschaften. Im Leistungsturnen sind über 100 Kinder gemeldet. Im Hockey haben wir zwölf spielende Mannschaften. Das freut uns riesig, denn es ist ein Zeichen dafür, dass in diesen Sportarten richtig gut gearbeitet wird. Und Eltern scheinen wirklich eine gezielte Sportförderung ihrer Kinder zu wünschen. Dies erstaunt uns umso mehr, wenn man bedenkt, wie hoch die Trainingsaufwendungen der Kinder und Jugendlichen sind. Dass Kinder das neben der Schule schaffen, ist wirklich klasse.

Leverkusen hat eine Elite-Sportschule, auch Düsseldorf. Bisher blieb Ratingen außen vor. Warum?

Glander Meines Wissens nach gibt es über NRW verteilt 15 Eliteschulen des Sports. In Ratingen hat unsere Kooperationsschule, die Martin-Luther-King Gesamtschule (MLK), vor einigen Jahren den Antrag mal an das Schulministerium gestellt. Michael Kreft, der damalige Schulleiter, hat uns aber berichtet, dass der Antrag abgelehnt wurde, da es bereits in Düsseldorf, Opladen, Duisburg und Essen Eliteschulen des Sports gibt. Die MLK-Schule darf sich aber Partnerschule der Eliteschulen des Sports nennen. An dieser Schule gibt es eine Profilbildung im Sport. Die Kinder haben bis zu sieben Stunden Sport pro Woche, und es gibt die Möglichkeit, Sport als Leistungskurs in der Oberstufe zu belegen. Wir haben seit vielen Jahren mit der Schule eine Kooperation, die wirklich sehr gut ist.

Wie wird sich der TV Ratingen weiter entwickeln?

Weißhoff-Günther Ich bin mir sicher, bestens! Wir sind ein großer Verein, der immer "up to date" sein möchte. Wir sind ein zeitgemäßer, moderner Sportverein und möchten unseren Mitgliedern in zeitgemäßen, modernen Sporträumen den Sport anbieten, der ihren Bedürfnissen entspricht. Mitgliederzufriedenheit ist ein wesentliches Ziel in unserer Vereinsphilosophie. Und das ist eine echte Aufgabe, denn die Gesellschaft - und damit auch die Ratinger Bevölkerung - verändert sich. Bedürfnisse ändern sich, wir müssen schauen, wie wir das umsetzen können. Genauso wichtig ist es uns, den Leistungssport zu fördern.

Mit 6200 Mitgliedern gehört der TV zu den größten Vereinen in NRW. Ist ein weiteres Wachstum ein Muss für den TV?

Glander Viel wichtiger als unbedingtes Wachstum ist eine gesunde Struktur. Sport braucht Räume oder Plätze. Sport braucht gut ausgebildete Übungsleiter. Nur dort, wo beides da ist, können wir noch wachsen. Aber viel wichtiger als Wachstum ist es, die bestehenden Möglichkeiten für die Zukunft zu sichern und zu erhalten. Das ist bei der Vielzahl unserer vereinseigenen Anlagen schon eine echte Aufgabe. Im Sportzentrum Ost bauen wir gerade einen Raum an, denn wir müssen dort neuen Trends Raum bieten. Wir hoffen, ihn im Frühjahr in Betrieb nehmen zu können. Neben unseren vereinseigenen Räumlichkeiten nutzen wir ja auch viele städtische Hallen und Plätze. Da sind wir auch ständig im konstruktiven Kontakt mit der Stadt, denn es gibt es Optimierungsbedarf. Als Beispiel haben wir uns bereit erklärt, für die an vielen Stellen wirklich marode Halle an der Poststraße die Patenschaft zu übernehmen.

NORBERT KLEEBERG STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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