Remscheid 5000 junge Bäume halten Wälder grün

Remscheid · Schüler der Sophie-Scholl-Gesamtschule unterstützten die Remscheider Waldgenossenschaft bei einer Pflanzaktion. Umweltminister Johannes Remmel lobte die Aktivitäten der jungen Genossenschaft und legte selbst Hand an.

 Hand in Hand für Schutz und Aufbau des Waldes. Bei einer Pflanzaktion an der Raderstraße kam Umweltminister Johannes Remmel gerne dazu und half den Schülerinnen der Sophie-Scholl- Gesamtschule.

Hand in Hand für Schutz und Aufbau des Waldes. Bei einer Pflanzaktion an der Raderstraße kam Umweltminister Johannes Remmel gerne dazu und half den Schülerinnen der Sophie-Scholl- Gesamtschule.

Foto: Jürgen Moll

Leonie Pauly mag den Wald sehr. Wenn sie nach der Schule mit ihrem Golden Retriever Dan durchs Grün streift, atmet sie tief ein. "Dann spüre ich die frische Luft und die Natur", sagt die Schülerin der Sophie-Scholl-Gesamtschule. Gemeinsam mit etwa 60 Schülern der Klassen 9 a und 9 c leistete Leonie gestern bei einer Baumpflanzaktion im Waldstück Kleebach an der Raderstraße ihren Beitrag dazu, dass es in Remscheider Wäldern auch weiter frisch und natürlich bleibt. Buchen, Linden, Weißtannen und Douglasien — 700 junge Baumsetzlinge steckten die Schüler gestern unter fachkundiger Anleitung in die Erde. Brusthohe Schutzhüllen aus Plastik sorgten dafür, dass die jungen Bäume von Waldgängern nicht übersehen und beschädigt werden.

Insgesamt 5000 junge Bäume will die Waldgenossenschaft Remscheid in die von ihr erworbenen Waldstücken pflanzen, und Vorsitzender Markus Wolff hatte allen Grund, auf die noch junge Waldgenossenschaft stolz zu sein. Nur etwa ein Jahr nach ihrer Gründung hat sie bereits einen Waldbestand von rund 25 Hektar erworben. Etwa 100 Genossen hatten ein Kapital von 150 000 Euro aufgebracht. "Wir sind bereits mehr als nur ein kleines Gänseblümchen im Kreis der Vielen", sagte Wolff zur Begrüßung zahlreicher Gäste, die die Pflanzaktion begleiteten, darunter auch NRW-Umweltminister Johannes Remmel und die Landtagsabgeordneten Jutta Velte (Grüne), Sven Wolf (SPD) und Jens Nettekoven (CDU) sowie der Vorsitzende des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes, Ralf W. Barkey. "Der Wald gehört für uns zum Lebenselexier", sagte Oberbürgermeisterin Beate Wilding und dankte dem Sponsor Fielmann, der die Aktion unterstützt hatte.

Minister Remmel würdigte die Aktivitäten der jungen Waldgenossenschaft und lobte deren Offenheit für neue Mitglieder. Ihm selbst sei es im Siegerland trotz großen Interesses noch nicht gelungen, Mitglied einer Waldgenossenschaft zu werden. "Ich stehe noch auf der Warteliste", sagte der Minister schmunzelnd. Der Wald sei eine "Versicherung für die Zukunft", sagte Remmel. "Die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz wird weiter steigen, doch können wir sie aus eigenen Beständen nicht decken". Neben massiven Sturmschäden wie etwa durch den Orkan Kyrill 2007, sorgten auch strukturelle Bedingungen dafür, dass Waldgebiete nicht ausreichend gepflegt und bewirtschaftet würden. Große Anteile seien in Privatbesitz, und die hohe Zahl von landesweit 160 000 Waldbesitzern erschwere eine zusammenhängende Pflege und Bewirtschaftung. Auch deshalb sei die Arbeit der Waldgenossenschaften so wichtig. Sie ist darauf ausgerichtet, Streubesitz zu kaufen und zu vereinigen. Zur Unterstützung des Remscheider Projekts brachte der Minister eine Schenkung von vier Landesparzellen in einer Größe von insgesamt drei Hektar mit.

(RP)
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