Remscheid Berufskolleg - CDU sieht den Standort Alleestraße kritisch

Remscheid · Schulausschuss und BV Süd vertagten Entscheidung.

Die Standortfrage für das Berufskolleg (BK) Wirtschaft und Verwaltung spitzt sich zu. Dass die Stadtverwaltung die Alleestraße schon als klaren Favoriten ins Feld führt, stößt einigen Fraktionen, insbesondere der CDU, sauer auf. Zum Hintergrund: Eine Machbarkeitsstudie zu diesem Standort ist bereits erarbeitet, ein Festpreis wurde genannt. Der Schulausschuss und die Bezirksvertretung (BV) Süd vertagten am Mittwoch eine Entscheidung über die Verwaltungsvorlage. Zu viele offene Fragen stünden im Raum, um grünes Licht für einen der drei Standorte - Baufeld 6 am Bahnhof, Neuenkamper Straße und Alleestraße (SinnLeffers-Areal) - geben zu können, so der Tenor von CDU, Linke, W.i.R. und auch Grünen.

Der Schulausschuss erwartet, dass in der nächsten Sitzung ein Vertreter der Stadtentwicklung Rede und Antwort steht, und möchte als Fachausschuss vor der Ratssitzung seinen Favoriten benennen. Der steht für die CDU seit gestern nach interner Probeabstimmung fest. "Wir halten das Baufeld 6 auf Grundlage der bisher vorgelegten Unterlagen aus pädagogischer, verkehrstechnischer und finanzieller Sicht klar für den besten Standort für das Berufskolleg", teilten Fraktionsvorsitzender Jens Nettekoven und der schulpolitische Sprecher, Alexander Schmidt, mit. Pädagogische Aspekte seien bei der Wahl entscheidend. Stadtentwicklungsaspekte - wie die von der Stadt erhoffte Revitalisierung der unteren Allee durch Schülerströme - seien nachrangig.

Heinrich Ammelt vom Zentraldienst Stadtentwicklung verteidigte das Vorgehen der Verwaltung in der Sitzung der BV Süd. Natürlich sei wegen der erhofften Impulse für die Remscheider City eine gewisse Priorisierung für eine Errichtung des Kollegs auf dem Sinn-Leffers-Grundstück vorgenommen worden. "Wir können aus wirtschaftlichen Gründen nicht drei Standorte mit gleicher Intensität durchplanen. Daher gibt es die Bitte an die Politik, uns dort den Planungsauftrag zu erteilen", erläuterte er.

Alexander Schmidt kritisierte diese in der Schulausschusssitzung als die teuerste Variante. Das mögliche Gebäude sei "auf Kante genäht", böte keine Erweiterungsmöglichkeiten, wenn neue Ausbildungszweige hinzukämen, monierte er. Außerdem sei es 400 Quadratmeter kleiner als der im Gutachten genannte Raumbedarf an pädagogischer Nutzfläche. Eine Dachterrasse als Schulhofersatz sah Brigitte Neff-Wetzel (Linke) kritisch. Auch David Schichel (Grüne) zeigte sich unzufrieden mit dem Standortvergleich: "Wo genau sind die Synergien mit dem Berufskolleg Technik an der Neuenkamper Straße?"

(RP)
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