Remscheid Chorprobe für die "tollen Tage"

Remscheid · Zwei Remscheider Chöre üben derzeit fleißig für ihren großen Auftritt bei "Knatsch verdötscht" im Teo Otto Theater.

 Der Frauenchor Remscheid und der Remscheider Männerchor Germania stehen bei "Knatsch verdötscht" auch gemeinsam auf der Bühne. Zur Zeit proben sie im CVJM-Saal ihre Auftritte. Für das Konzert versprechen sie einen bunten Mix aus Karnevalshits und neuen Stücken.

Der Frauenchor Remscheid und der Remscheider Männerchor Germania stehen bei "Knatsch verdötscht" auch gemeinsam auf der Bühne. Zur Zeit proben sie im CVJM-Saal ihre Auftritte. Für das Konzert versprechen sie einen bunten Mix aus Karnevalshits und neuen Stücken.

Foto: Jürgen Moll

Zweimal im Jahr darf im Zuschauersaal des Teo Otto Theaters hemmungslos geschlemmt werden. Wenn der Frauenchor Remscheid und der Remscheider Männerchor Germania zu ihren traditionellen Karnevalskonzerten einladen, wird ungeniert in die Frikadelle, ins Mettbrötchen oder ins Schnitzel gebissen, die die Besucher in der Plastikschüssel oder der Brotdose von Zuhause mitbringen. Diese lockere Atmosphäre ist von den Veranstaltern ausdrücklich gewünscht. "Es ist doch toll, wenn die Leute sich auch auf diese Weise wohlfühlen", findet Frauenchor-Vorsitzende Katrin Werth.

Seit beinahe 30 Jahren geht es an Karneval "Knatsch verdötscht" zu. Unter diesem Titel zeigen sich die Choristen "janz jeck" und beweisen jedes Jahr aufs Neue, dass man, um an den "tollen Tagen" Spaß zu haben, nicht in die närrischen Metropolen an den Rhein zu fahren braucht. Für die Veranstaltung gibt es ein treues Publikum. "Die Stimmung ist immer toll und daher würden wir uns freuen, wenn sich an Karneval noch mehr junge Leute aufs Lokale besinnen würden", findet Katrin Werth, die an der Konzertreihe selbst großen Spaß hat.

Rund vier Monate bereiten sich die Chöre intensiv auf ihren Auftritt im bunt geschmückten Saal vor. Dann folgen parallel zu den Proben der Chöre Termine, an denen sich die Solisten mit der aus eigenen Reihen und mit Gastmusikern gebildeten Combo im wahren Wortsinn einstimmen. Brunhilde Meier zum Beispiel hat ihren Part schon richtig gut drauf, und da sie aus Jülich kommt, hat sie keinerlei Probleme mit der kölschen Mundart, die ihrem Beitrag erst die richtige Würze gibt. Bei den Proben im Lüttringhauser CVJM-Saal bilden die verschiedenen Solokünstler, Duos und Kleingruppen das Publikum und schunkeln und klatschen schon mal lustig mit. Mit den Jahren habe sich eine Gruppe gebildet, die das Programm federführend mit viel Fantasie entwickelt und solistisch im Mittelpunkt steht. "Und es gibt immer mehr, die sich das zutrauen", lobt die Vorsitzende.

Den Taktstock schwingt mit Temperament und ausgesprochen gerne Claudia Rübben-Laux. "Als Rheinländerin finde ich das Karnevalskonzert natürlich klasse. Und musikalisch ist es eine schöne Abwechslung zu dem, was ich sonst so mache", sagt die in Leverkusen wohnende Chorleiterin. Vom Evergreen über die Büttenreden bis hin zum Auftritt der Kölner Tanzgarde "De Höppemötzjer" - die Veranstaltung braucht den Vergleich mit großen Karnevalssitzungen nicht zu scheuen. "Wenn ich mir da so manchen Programmpunkt im Kölner Karneval anschaue, müssen wir uns nicht verstecken", sagt Katrin Werth und steht kurz darauf mit Katja Hermanns auf der Bühne, um singend die Geschichte vom "Bickendorfer Büdche" zu erzählen. Die Titelauswahl erfolgt gemeinschaftlich. "Wir haben immer eingängige Karnevalshits dabei, auf die die Leute warten. Es gibt aber auch stets neue Stücke zu hören." Über 100 bunt und prachtvoll kostümierte Sängerinnen und Sänger wollen am 5. und 6. Februar das Theater zum Kochen bringen. "Für manche von uns ist es das schönste Konzert im Jahr", erzählt Werth. Und wer in den Reihen der Chöre ein Karnevalsmuffel sei, der konzentriere sich eben auf andere Auftritte und überlasse den jecken Mitsängern das Feld.

(bona)
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