Remscheid "Fundsache" Hund - neuer Start im Tierheim

Remscheid · Stirbt ein Mensch, bleibt sein Tier mitunter allein auf dem Dachboden zurück. Ein Fall für das Ordnungsamt.

 Hund ohne Herrchen - das kommt im Remscheid zum Glück nicht so häufig vor. Erste Anlaufstation ist dann das Tierheim.

Hund ohne Herrchen - das kommt im Remscheid zum Glück nicht so häufig vor. Erste Anlaufstation ist dann das Tierheim.

Foto: dpa

Ein schöner Herbstspaziergang im Bergischen Land. Sonnenstrahlen dringen durch die bunten Blätter, die Familie flaniert durch den Wald - mit dabei den Hund im Schlepptau. Plötzlich trifft man auf einen einsamen Vierbeiner - dies seien die häufigsten Situationen, in denen herrenlose Hunde gefunden werden. "Meist beim Spaziergang mit dem eigenen Hund", sagt Andrea Reitzig vom Tierheim in Remscheid. Doch wohin mit dem ausgebüchsten oder ausgesetzten Hund. Bei wem anrufen?

"Beim Ordnungsamt", sagt Christian Wirtz vom Polizeipräsidium Wuppertal. "Nichts desto trotz ist die 110 immer die richtige Nummer. Wir kümmern uns dann und leiten weiter." Beispielsweise zur Feuerwehr, denn sie kümmere sich um den Tiertransport. Dies bestätigt auch Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Remscheid, das für die ausgesetzten Vierbeiner zuständig ist. "Ein verlorener Hund ist eine Fundsache. Man darf ihn auch nicht einfach behalten", sagt Beckmann und lacht. "Natürlich können wir das Tier aber nicht hier im Fundbüro behalten. Der Hund wird ins Tierheim gebracht." Sofern er sich greifen lässt. Doch Probleme mit aggressiven Tieren seien eher selten. Eher mit "dem unkontrollierten Verhalten im Straßenverkehr."

Wenn ein Tier gefasst wurde, wird es unter anderem in die Obhut von Andrea Reitzig, der stellvertretenden Tierheimleitung, gegeben. Sie hätten zwar viele Hunde im Heim, eine richtige Aussetz-Welle wie nach der Hundesteuererhöhung gebe es derzeit aber nicht mehr.

Dafür werden häufig Tiere beim Auszug oder auch Tod der Bewohner in den Wohnungen zurückgelassen. "Ein kleiner Hund fand sich beispielsweise ganz verlassen auf dem Dachboden. Die Hausverwaltung meldete sich dann bei uns." Im Remscheider Tierheim werden die Zurückgelassenen dann gepflegt und weitervermittelt. "Die Vermittlungschancen sind gut, wenn die Tiere nicht kompliziert sind", sagt Reitzig.

Ein Großteil der Tiere werde einfach direkt an der Schwelmer Straße vorbei gebracht. "Die Tiere werden oft bei Familienzuwachs oder weil plötzlich Allergien auftreten abgegeben." Ausgesetzt würden die Hunde eher selten. "Eine positive Entwicklung", sagt Reitzig.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort