Remscheid Gefährlicher Köder empört Hundehalter

Remscheid · In den sozialen Netzwerken ist der Aufschrei nach dem Rasierklingen-Fund in einem Hundeköder groß. Das Tierheim rät zur Vorsicht. Die Polizei ermittelt weiter, hat aber noch keine Spur vom Täter.

Gefährliche Giftköder: So schützen Sie Ihren Hund
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Foto: Gemeinde/Gemeinde Weeze

Eine heiße Spur, die zu jenem Hundehasser führen könnte, der in Remscheid einen Köder mit Rasierklinge ausgelegt hat und damit den qualvollen Tod eines Hundes beabsichtigte, hat die Polizei noch nicht. Aber diese Tat in besonders grausamer Absicht sorgt unter Hundebesitzern für Empörung, die sich in Kommentaren in den sozialen Netzwerken wie Facebook niederschlägt. Das Tierheim gibt eine Warnung aus und rät Hundehalter zu besonderer Vorsicht beim Gassigang und auf der Waldrunde.

Wie gestern berichtet, fand der Mitarbeiter einer von der Stadt beauftragten Baufirma den für Vierbeiner lebensgefährlichen Happen im Mündungsbereich Kremenholler Bach/Lobach. Solche Straftaten gegen das Tierschutzgesetz kommen immer mal wieder vor, berichtet Daniela Pelsmaekers, Sprecherin der Polizei, auf Nachfrage. "Jeder Einzelfall ist anders." Daher könne man nicht pauschal sagen, welches Strafmaß den Täter erwartet. Über Motive und Ursachen, die Menschen zu solchen Straftaten verleiten, könne man nur spekulieren.

 Diese Köder mit Rasierklingen wurden in Remscheid gefunden.

Diese Köder mit Rasierklingen wurden in Remscheid gefunden.

Foto: dpa

Im jüngsten Fall gestalte es sich schwierig, den Täter zu ermitteln. "Der Köder lag schon länger aus, die Rasierklinge war angerostet", sagt die Polizeisprecherin. Die Ermittlungen laufen, Zeugenhinweise lagen bis gestern nicht vor.

Fälle in der Region: Hier wurden Giftköder ausgelegt
11 Bilder

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Foto: Hans-Peter Reichartz

Bereits in der Vergangenheit haben sich Hundefreunde über soziale Netzwerke oder in Gesprächen beim Gassigang über Stellen, wo sie verdächtige Köder entdeckten, ausgetauscht und Alarm geschlagen. Eine Facebook-Nutzerin schreibt, dass ihr Hund und andere Tiere starben, als sie aus einem Bach tranken, in dem Chemiefässer lagen. Vor rund zwei Wochen wurde ein Hund vergiftet, der einen Happen auf dem Lenneper Kirmesplatz fraß. "Er starb qualvoll", berichtet Angelika Hämmerling-Schier, stellvertretende Leiterin des Tierheims Remscheid-Radevormwald an der Schwelmer Straße. Besonders in der wärmeren Jahreszeit werden die Tierquäler aktiv, sagt sie. Von vier, fünf Fällen über Giftköder Nachbarstädten wie Köln und Wuppertal habe sie erfahren. "Ich gehe davon aus, dass das in erster Linie Tierhasser sind", sagt sie zum möglichen Motiv der Täter, die im Übrigen auch eine Gefährdung spielender Kinder in Kauf nehmen. Einige mögen auch psychische oder psychiatrische Erkrankungen haben.

Ehrenamtliche Hundeausführer des Tierheims warne sie generell vor Giftködern und appelliere, besonders gut auf den Hund aufzupassen. Das Tierheim plane jetzt, eine Warnung per Infoblatt herauszugeben. Besonders Hunde, die abgeleint werden können, weil sie sich gut abrufen lassen, seien in Gefahr. "Die können Sie nicht in jedem Moment beobachten", sagt die stellvertretende Tierheimleiterin. "Ich hoffe, dass man solche Täter mal auf frischer Tat ertappt."

(RP)
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