Remscheid Langer Weg bis zum Kinospaß
Remscheid · Stadtplanerin Burkhart vergleicht Planungen mit Marathonlauf. Ein Drittel sei geschafft.
Was die Hoffnungen der Remscheider auf die baldige Eröffnung eines neuen Kinos betrifft, hat Remscheids Stadtplanerin Sigrid Burkhart am Donnerstagabend in der ersten Sitzung des neu gebildeten Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung ein wenig auf die Euphoriebremse getreten. Es sei nicht zu erwarten, dass bereits "im Februar ein unterschriftsreifer Vertrag" mit der Stadt vorläge.
Burkhart verglich die Pläne mit einem Marathonlauf (42,2 Kilometer), bei dem die Stadt bislang rund 15 Kilometer absolviert habe. Dieser Teil entspricht in ihrem bildhaften Vergleich der klaren Interessensbekundung von mehreren Kinobetreibern, die sich ein Engagement in Remscheid vorstellen können. Wie berichtet, haben alle Interessenten einen Neubau am Hauptbahnhof auf der Fläche des jetzigen Bahnhofsgartens als Ziel genannt.
Die Alleestraße ist für sie kein Thema, auch wenn die Stadt das Kino gerne hier ansiedeln würde, um die Einkaufsstraße zu beleben.
Nun beginne der schwierige Abschnitt, in dem Betreiber und mögliche Investoren zueinander finden müssen, blieb Burkhard im Bild. Zudem gebe es dann wichtige Detailfragen zu klären. Eine davon: Wo sollen die Kinobesucher am Bahnhof parken? Wer ein Gebäude dieser Größe baut, muss Stellplätze nachweisen. Die kann er selber bauen oder anmieten.
Für einen Investor sei ein Kinoneubau ein großes finanzielles Risiko. Das Gebäude mit seiner speziellen Bauweise lasse sich im Falle eines Misserfolges nicht so einfach weiterverkaufen. Vor diesem Hintergrund bat Sigrid Burkhart die Politik um Geduld. Das Thema Kino sei ein Schlüsselthema der Stadt und werde mit Nachdruck verfolgt.
CDU-Fraktionschef Jens Nettekoven kritisierte, dass Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) in der Öffentlichkeit zuletzt den Eindruck erweckt habe, als ob die Kinoeröffnung bereits in trockenen Tüchern sei.