Remscheid Spuren der Tat wurden nicht verwischt

Remscheid · Auftakt im Prozess wegen Totschlags vor dem Landgericht. Angeklagter (34) legte in Haft ein Geständnis ab.

Gestern begann vor dem Landgericht Wuppertal der Prozess gegen einen 34-jährigen Mann, der im Januar seine Lebensgefährtin erwürgt hatte. Die Anklage wirft ihm Totschlag ("getötet, ohne Mörder zu sein") vor. Der Angeklagte wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Er ist von eher kleinerer, schmächtiger Statur, trägt einen kurz geschnittenen Vollbart und machte einen schüchternen Eindruck. Ihm steht ein Dolmetscher zur Seite. Der Angeklagte lebte zusammen mit seiner Partnerin in Remscheid in einer gemeinsamen Wohnung.

Gemäß der Anklage soll es Streit um Geld zwischen den beiden gegeben haben. Der Streit schaukelte sich hoch. Dabei soll die Frau dem Angeklagten heftige Vorwürfe gemacht haben. Irgendwann geriet er so in Rage, dass er seiner Freundin ins Gesicht schlug. Dann packte er sie mit beiden Händen an den Hals und würgte sie. Infolgedessen fielen beide um und landeten auf dem Küchenboden. Die Frau lag mit dem Rücken auf dem Boden, er lag auf ihr.

Der Angeklagte soll seiner Lebenspartnerin so lange die Luft abgedrückt haben, bis sie sich nicht mehr rührte. Sie soll an Ort und Stelle gestorben sein.

Die Ermittler hatten kurz nach der Tat einige vorläufige Ergebnisse ihrer Untersuchungen bekannt gegeben. Demnach hatte der Täter keinen Versuch unternommen, etwaige Spuren zu vertuschen. Stattdessen soll er seine Familie in Italien angerufen haben. Sie riet ihm, sich sofort der Polizei zu stellen. In der Untersuchungshaft legte er ein Geständnis ab. Er soll keine Vorstrafen aufweisen. Er hatte sich bisher unauffällig verhalten. In der Wohnung in Remscheid wurden keine Drogen oder Waffen gefunden. Der erste Prozesstag dauerte nicht lange. Nachdem der Staatsanwalt die Anklage verlesen hatte, erklärte der Angeklagte durch seinen Verteidiger, sich dazu äußern zu wollen. Das wird am nächsten Verhandlungstag geschehen.

(begei)
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