Remscheid Suche nach Räumen für eine Galerie ist schwierig

Remscheid · Kulturdezernent Christian Henkelmann kann bisher keinen neuen Ort für Bildende Kunst präsentieren.

Der von der Politik beschlossene Umzug der Musik- und Kunstschule (MKS) aus der Bökervilla in die Räume der städtischen Galerie an der Scharffstraße darf nicht das Ende für städtische Ausstellungen mit bildender Kunst bedeuten. "Die Kunst braucht einen Ort in der Stadt", hat Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz mehrfach öffentlich gesagt. Auch die Politiker von Wählergemeinschaft (W.i.R.), CDU und Linken haben sich für einen neuen Ort für die Bildende Kunst in der Stadt ausgesprochen. Doch die Suche gestaltet sich schwierig. Nach Auskunft von Kulturdezernent Christian Henkelmann, der mit der Suche beauftragt ist, kann die Stadt bisher keinen Raum in der Innenstadt vorweisen. "Die Sache ist sehr kompliziert", sagte Henkelmann. Es habe sich noch mal bei Kämmerer Sven Wiertz erkundigt, welche Bedingungen für eine Städtische Galerie eingehalten werden müssen. "Ich habe die Vorgabe, einen Raum zu finden, der keine Miete kostet", sagte Henkelmann. Im Haushalt sei dafür kein Geld vorhanden. Außerdem muss ein Galerieraum auch bestimmte Bedingungen erfüllen. Das betrifft vor allem die Lichtverhältnisse und das Raumklima, um dort auch hochwertige Kunst zeigen zu können. Außerdem mache eine Galerie auch nur Sinn, wenn sie publikumsfreundliche Öffnungszeiten anbieten kann.

Ein Arbeitskreis aus Politik und Verwaltung fand im Frühjahr keine Lösung für die Frage, wohin die Galerie, die für die Musik- und Kunstschule ihre Räume hergeben musste, umziehen könnte. Alle Vorschläge, die darauf aus waren, beide Kultureinrichtungen zu erhalten, waren zu teuer oder standen im Widerspruch zu den Sparzielen des Haushaltes. Daher ist die Galerie seit dem 1. Januar zu.

Für Reinhard Jammers, Sprecher des Kunstvereins Pro Arte, ist die Vorgabe, keine Miete für einen Galerie zahlen zu dürfen, eine dreiste Vorgabe. "Was ist denn an einer solchen Galerie noch städtisch, außer der Adresse", fragt Jammers. Der Verein Pro Arte setzt inzwischen auch keine Hoffnung mehr darin, dass der Denkmalschutz den Umzug der MKS in die Scharffstraße verhindern könne. Der Verein will sich weiter für Kunst in Remscheid engagieren. Man sei mit seinen Projekten aber auch mit Solingen und Wuppertal im Gespräch.

(RP)
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