Remscheid Swingtime in der Lenneper Altstadt

Remscheid · Die 19-köpfige Klaus-Esser-Big-Band spielte unter Leitung von Rainer Alm. Maria Geers sang Natalie-Cole-Song.

Ein in jeder Hinsicht heißes Wochenende bescherte der Lenneper Altstadt Musik verschiedenster Stilrichtungen. Dass die Resonanz die Erwartungen der Veranstalter nicht ganz erfüllte, mag an den tropischen Temperaturen gelegen haben. Die Qualität der Auftritte hätte einen größeren Publikumserfolg sicher gerechtfertigt.

Allen voran die Klaus Esser Big Band aus Düsseldorf, die am Sonntagnachmittag den Abschluss des von der Schule für Musik, Tanz und Theater in Kooperation mit dem Fallschirmclub Remscheid und den Lenneper Büchereifreunden organisierten Musikwochenendes bildete. Unter Leitung von Rainer Alm bot die 19-köpfige Combo auf der Altstadtbühne Jazz vom Feinsten, so dass es bis in die letzte Ecke des historischen Ortskerns swingte. Die neue, von der Veranstaltergemeinschaft für den Auftritt aufgestellte Bühnenerweiterung realisierte die gewünschte Aufstellungsmöglichkeiten der Musiker auf drei versetzten Ebenen. "Wir haben uns sehr gefreut auf diesen Job", sagte Bandleader Alm vor dem Hintergrund, dass das ursprünglich Ende Juni geplante Konzert wegen Dauerregens abgesagt werden musste. Nun aber blieb es trocken, satte Bläsersätze bliesen die aufziehenden Gewitterwolken davon.

Ein Übriges tat der Wind, der für ein kühlendes Lüftchen sorgte, den Musikern aber ein bisschen Ungemach bereitete, mussten sie ihre Noten doch ein ums andere Mal vom Boden aufsammeln. Musikalisch überzeugte die Band auf ganzer Linie. Dabei waren es vor allem die Swingklassiker, die für Begeisterung und Bravi im Publikum sorgten. Allen voran Glen Millers legendäres "In the mood" mit seinem unvergleichlichen Rhythmus und dem Original Trompeten-Solo. Bei "Pennsylvania 65 000" stimmten die Zuhörer in den bekannten Refrain ein, wobei auch Jazz-Adaptionen anderer Stilrichtungen wie etwa Billy Joels "Just the way you are" in einer Bearbeitung von Peter Herbolzheimer richtig gut ankamen. Ein bisschen Karibik schwang mit dem Jazzstandard "Love for sale" durch den historischen Ortskern. Maria Geers hatte den Swing nicht nur im Blut, sondern auch in der Stimme und erinnerte mit Titeln wie "This can´t be love" an die im letzten Dezember verstorbene Natalie Cole. Zwar bewegte sich die Zuschauerzahl vor der Bühne nur bei rund 100 Gästen. Mitzurechnen sind allerdings auch die zahlreichen Besucher der Außengastronomie der umliegenden Cafés und Lokale, bei denen kaum ein Platz frei blieb. Hier zeigte sich, wie sehr auch die Gaststätten von den Veranstaltungen in der Altstadt profitieren.

Zuvor hatten verschiedene Nachwuchs-Formationen auf sich aufmerksam gemacht. Darunter AMC, eine junge Band, die Musikschul-Leiter David Schmidt beim Familienfest im Werkzeugmuseum entdeckt hatte. Und seine Begeisterung über das Potenzial der Musiker hielt an.

(bona)
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