Rheinberg 70 Rheinberger lassen sich testen

Rheinberg · Das Allergiemobil machte gestern in Rheinberg Station, um für die größte deutsche Volkskrankheit zu sensibilisieren. Fast jeder Dritte leidet an einer Allergie, Asthma und Lebensmittelunverträglichkeiten.

 Stephan Peters vom Deutschen Allergie- und Asthmabund bestimmt mit einem Stiftmessgerät die Hautfeuchtigkeit und damit den Fettgehalt der Haut von Erich Kanus (links).

Stephan Peters vom Deutschen Allergie- und Asthmabund bestimmt mit einem Stiftmessgerät die Hautfeuchtigkeit und damit den Fettgehalt der Haut von Erich Kanus (links).

Foto: Olaf Ostermann

"Nehmen sie das Mundstück ganz in den Mund", fordert Christa Spinne Manfred Kleiber auf. "Jetzt kräftig ausblasen, gibt die Mitarbeiterin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) die nächste Anweisung. Manfred Kleiber, der ihr gegenüber im DAAB-Mobil sitzt, bläst kräftig in ein Atemprüfgerät. Fast vier Liter Luft drückt der 62-jährige Ossenberger aus seinen Lungen.

"Ihre Werte sind gut", erklärt Christa Spinnen. "Alle liegen über 80 Prozent, manche sogar über 100." Sie zeigt den Auswertungsbogen, in dem nicht nur das Volumen, sondern auch Werte zur Stärke und zur Länge des Ausatmens festgehalten sind, die zum Alter und zur Größe in Bezug gesetzt werden.

"Ich habe nie geraucht", berichtet Manfred Kleiber. "Ich habe bei der Solvay Waggons mit Kalkstein gekippt. Dabei sind Stäube entstanden. Da mein Vater im hohen Alter Lungenkrebs bekommen hat, wollte ich mich testen lassen, ob mit meiner Lunge alles in Ordnung ist."

70 Rheinberger nutzten gestern die Gelegenheit, um sich testen zu lassen und sich über Allergien zu informieren. Dass konnten sie im DAAB-Mobil tun, das vor der Apotheke 35 an der Bahnhofstraße stand. Untersuchungen gab es beispielsweise auf Asthma oder auf Neurodermitis. "Geschätzte 25 Millionen Deutsche leiden unter Allergien, Asthma, Neurodermitis und Lebensmittel-Unverträglichkeiten", berichtete DAAB-Mitarbeiter Stephan Peters, der zusammen mit Christa Spinne gekommen war, über die verbreitetste deutsche Volkskrankheit. "Das ist fast jeder dritte Bundesbürger." In den letzten Jahren hat die Zahl der Menschen, die an diesen Krankheiten litten, zugenommen. Die Ursache steht wissenschaftlich nicht fest. Es fibt aber Theorien. im Körper angesammelte Umweltgifte, die geänderte Ernährung sowie das heutige Bewegungs- und Freizeitverhalten.

"Der Körper reagiert wie ein Fass, das irgendwann überläuft", so DAAB-Mitarbeiter Stephan Peters. "Die Lebensmittel werden wie ein Cocktail gemischt. Und die Menschen bewegen sich nicht mehr draußen, sondern sitzen in ihren Wohnungen, um am Computer zu spielen." Die Patientenberatung des DAAB sei dafür da, Menschen für das Thema Allergien zu sensibilisieren, und den Personen, die Beschwerden hätten, den richtigen Weg zu weisen. "Wenn etwas ist, schicken wir die Personen zu einem Facharzt", so Peters.

(got)
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