Rheinberg Amadeus Guitar Duo zaubert in Rheinberg

Rheinberg · Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff begeistern ein kleines Publikum mit Können und Leidenschaft.

Dass klassische Gitarrenkonzerte nicht immer Gäste anzieht, konnte man an der geringeren Resonanz beim vorletzten Konzert der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg ablesen.

Dass das aber durchaus unberechtigt ist, stellte ein Besucher des Konzertes fest, der im Anschluss an die vorausgegangenen 70 Minuten begeistert meinte: "Live ist es dann doch was ganz anderes." Der Grund für seine Begeisterung war der Auftritt der kanadischen Gitarristin Dale Kavanagh und ihres kongenialen Partners Thomas Kirchhoff.

Als "Amadeus Guitar Duo" sind sie seit 1991 mit durchschnittlich 80 Konzerten im Jahr weltweit unterwegs und wurden für ihre Kunstfertigkeit als die "Copperfields der internationalen Gitarren-Szene" gefeiert.

Im Rheinberg präsentierte das Duo ein abwechslungsreiches Programm, das Kompositionen aus ganz verschiedenen musikalischen Richtungen anbot und den Zuhörern die ganze Bandbreite des spielerischen Könnens beider Musiker bot.

Den Auftakt bildete Georg Friedrich Händels "Suite Nr. 7 g-Moll" , wo bereits bei der "Ouvertüre" die präzise, filigrane Gitarrenarbeit beider Künstler in Verbindung mit zurückgenommener Dezenz hörbar wurde. Bei der "Sarabande" ließ das Duo dem Klang Ruhe und Raum und spielte sich souverän durch die dynamischere, sich verdichtende "Passacaglia".

Ein Hauch von Samba erklang dann bei der "Introduccion y Forreando Caprichoso" des brasilianischen Komponisten Jaime M. Zenamon.

Alexander Borodins "Allegro moderato" aus dessen "Streichquartett Nr. 2" trafen sie in seinem episch-romantischen Stil mit Kirchhoffs auskleidend-erzählerischer "Stimme" und filigranem Zusammenspiel.

Feurigen Flamenco -präzise-brillant mit dem nötigen Touch Gefühl gab es mit dem "Andaluza" der "Suite Sagnola" von Mario Gangi. Im zweiten Teil durfte Dale Kavanagh mit einer kurzen "Prélude", dem Stück "Contemplation", der Hommage an Malcolm Arnold" und "Melissa" vier eigene Kompositionen vortragen, die die ganze Spannbreite ihrer Fähigkeiten präsentierte.

Höhepunkt des Abends war die ausladende "Chaconne in d-Moll von Johann Sebastian Bach in der Transkription von Ferruccio Busoni als Stück für zwei Gitarren, mit fein-erhabenen Charakter, getragen-ernstem Klang und emotional-flüssigem Wechselspiel.

Die harmonisch-heitere "Surama" des Venezuelaners Alfonso Montés bilden den entspannten Abschluss eines Gitarrenprogramms auf allerhöchstem Niveau. Die Zuschauer belohnten das mit herzlichem Applaus.

www.musikalische-gesellschaft.de

(RP)
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