Alpen Die Möbel für Alpens "Wohnzimmer" sind gestern eingetroffen

Alpen · SPD verharrt in kritischer Distanz. Am Sonntag haben die Bürger das Wort.

Die Designermöbel für das "Wohnzimmer Alpen" sind Mittwoch angeliefert worden. Nur das "Sofa" - also die Bank - soll erst heute eintreffen. Die Echtmodelle werden am Spargelsonntag auf dem Brunnenplatz gegenüber dem Rathaus aufgebaut, damit die Bevölkerung sich ein konkretes Bild davon machen kann, mit welchen gestalterischen Mitteln die Sieger des Architektenwettstreits mehr Wohnlichkeit im Ortskern erreichen wollen. Die Bürger können auf Kärtchen ihr Empfinden vermerken und ihre Stimme in eine Wahlurne werfen.

Die SPD scheint ihr Urteil indes schon jetzt gefällt zu haben. Insbesondere Anne Casprig, einst Mutter und Motor des Architektenwettstreits, schlüpfte im Bauausschuss erneut in die Rolle der Bedenkenträgerin, der auch vor kleinsten Detailfragen nicht bange ist.

So fragte sie die Verwaltung, ob bedacht worden sei, dass sich Sitzflächen aus Holz in der Sonne so erhitzen, dass man sich auf der Bank verbrennen könne, und diese im Schatten arg kühl seien. Die großen Pflanzkübel für die Begrünung des Rathausplatzes, so deucht ihr, würden bei Hitze in kürzester Zeit zum Strauchgrab und seien dann nicht mehr zu gebrauchen. Die studierte Stadtplanerin bezweifelt ohnehin, dass der Rathauplatz eine mobile Begrünung ("Nichtbepflanzung") braucht. Auch die Grünen würden richtige Bäume vorziehen. Doch Thomas Janßen warnte in Vertretung des Bürgermeisters davor, die künftige Nutzung des Rathausplatzes durch Bäume zu zementieren.

Auch bei der Suche nach einem Logo für den Stadtumbau, bei der die Bevölkerung aufgerufen ist, viel Fantasie zu entwickeln, beschlichen Anne Casprig Bauchschmerzen. Der Vorschlag der Verwaltung - einer von dreien -, die begeisternde "Sprechblase" zu verwenden, könnte das Corporate Design der Gemeinde untergraben.

Es ist wohl an der Zeit, dass die Alpener ihr Votum abgeben, ob ihnen die speziell für den Ort entworfenen Möbel gefallen. Die RP wird am Sonntag von 12 bis 14 Uhr mit ihrer mobilen Redaktion im Schauwohnzimmer zu Gast sein, um hautnah zu erfahren, was die Leute von den Vorschlägen der Stadtarchitekten halten. Die führen zudem bei zwei Spaziergängen zu weiteren Schauplätzen beim Stadtumbau, für die sie Ideen entwickelt haben.

(bp)
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