Alpen Ein Öko-Haus mit inneren Werten

Alpen · Holz ist der Grundbaustoff eines neuen Hauses, das an der Graf-Grumprecht-Straße im Neubaugebiet Alpen-Ost entsteht. Die Firma "Wohlbehagen", die das Haus baut, präsentiert sich nächste Woche bei der Baumesse in Rheinberg.

Alpen: Ein Öko-Haus mit inneren Werten
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Bio liegt im Trend. Das Thema Gesundheit gewinnt seit Jahren zunehmend an Bedeutung. Biologisch hergestellte Lebensmittel gehören zum Standardsortiment jedes Discounters, Fitnessstudios verzeichnen stetig steigende Wachstumsraten und der Gang zum Heilpraktiker ist für viele alltägliche Normalität. Nur was die Wohnqualität betrifft, greifen weitgehend die alten Standards. "Dabei verbringen wir den Löwenanteil unserer Lebenszeit zu Hause", sagt Hans von Lützau. Mit der Firma "Wohnbehagen" möchte er für Abhilfe sorgen. "Ökologischer Hausbau" heißt die Maßgabe, unter der der Schreinermeister aus dem westfälischen Gescher die eigenen vier Wände seiner Kunden unter konsequenter Verwendung möglichst naturbelassener Rohstoffe hochzieht. An der Graf-Grumprecht-Straße im Neubaugebiet Alpen-Ost entsteht gerade ein solches Öko-Haus.

Von außen unterscheidet es sich in nichts von einem herkömmlichen Einfamilienhaus, von der ansprechenden Architektur vielleicht einmal abgesehen. Die Innovation steckt im Haus. Die fängt schon bei den Wänden an. Sie bestehen aus verkleideten Holzprofilen. "Dieser Baustoff ist von der Thermik her ideal. Mit einer Dämmung von nur 26 Zentimetern Dicke hat dieses Gebäude einen um 30 Prozent niedrigeren Energiebedarf als ein herkömmliches Haus", verspricht von Lützau. Und den Rohstoff für diese Dämmung lesen Sie gerade. Denn die dafür verwendete Zellulose wird unter anderem aus recycelten Zeitungen hergestellt.

Hinzu kommt, dass diese Art der thermischen Isolierung nicht nur Energie spart, sondern auch angenehm kühlen kann. "Sie speichert im Sommer die Außenhitze und sorgt dafür, dass es an heißen Tagen im Haus rund fünf Grad kühler ist als in herkömmlich gedämmten Gebäuden", berichtet Hans von Lützau.

Der Baustoff Holz hat darüber hinaus den Vorteil, dass er eigenständig zu hohe Luftfeuchtigkeit aufnimmt und an trockenen Tagen wieder abgibt. Dadurch sei ein permanent gleichbleibendes Raumklima gewährleistet. Die zusätzliche Verwendung von Lehmputz und Lehmbauplatten würden diesen recht angenehmen Effekt noch verstärken.

Der Clou aber ist die Heizungsanlage. Die saugt die mit Feuchtigkeit belastete Luft aus den Nassräumen und der Küche ab, entzieht ihr die Wärme und tauscht sie gleichzeitig durch frische Luft von außen aus. Damit gehört nicht nur die Öl- oder Gasrechnung der Vergangenheit an, Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbildung werden ebenfalls bereits im Ansatz verhindert.

Weil die einströmende Frischluft Pollenfilter passiert, ist eine solche Bauweise vor allem für Allergiker hervorragend geeignet. 1800 bis 2100 Euro je Quadratmeter kostet ein solches Heim schlüsselfertig. Dieser Preis relativiert sich durch eingesparte Heizkosten und die kurze Bauzeit von durchschnittlich drei bis vier Monaten. "Für uns Zimmerer ist dieses Gebäude ein Meilenstein im ökologischen Hausbau", erklärt Jens Bengfort, Geschäftsführer der Firma Wohnbehagen. Während der 15. Bau- und Wohnmesse, die vom 22. bis 24. Januar in Rheinberg stattfindet, haben künftige Bauherren die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die ökologische Art des Bauens zu informieren.

(RP)
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