Rheinberg Für die Kleinen, aber auch für Jugendliche

Rheinberg · Die neue Heimstätte des Kindergartens St. Evermarus wurde gestern offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

 Die Kinder in Borth bekamen gestern zur offiziellen Einweihung einen bunten Luftballon, den sie auf eine möglichst lange Reise schicken können. Nicht minder froh sind die Jugendlichen, dass es jetzt auch für sie in Borth eine Anlaufstelle gibt.

Die Kinder in Borth bekamen gestern zur offiziellen Einweihung einen bunten Luftballon, den sie auf eine möglichst lange Reise schicken können. Nicht minder froh sind die Jugendlichen, dass es jetzt auch für sie in Borth eine Anlaufstelle gibt.

Foto: Armin Fischer

Mit dem Lied "Bei uns im neuen Kindergarten ist es wunderschön" wurden die zahlreichen Besucher von den Kindern musikalisch in Empfang genommen. Dabei wirkt das rot geklinkerte Gebäude an der Borther Straße rein äußerlich wie ein unscheinbarer Zweckbau. Tatsächlich aber macht ihn gerade der Verwendungszweck so außergewöhnlich. Denn neben den derzeit 75 Kindergartenkindern, die dort in vier Gruppen betreut werden, dient das Gebäude mit seinen rund 800 Quadratmetern Nutzfläche ab sofort auch als Anlaufstelle der Borther Jugend. "In Zeiten, in denen überall im Bistum Begegnungsstätten für Jugendliche geschlossen werden, wollten wir neben dem Kindergarten auch ein Jugendheim in dem Haus unterbringen. Das war für uns eine grundsätzliche Bedingung", erklärte Pfarrer Thomas Burg in seiner Festrede und bedankte sich stellvertretend für die KJG Borth bei Christian Maruhn: "Nur durch den unermüdlichen Einsatz der Jugend ist es uns gelungen, das Jugendheim zu realisieren. Das Bistum wollte das nicht." Ulrike Thölke, die als Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Glückwünsche überbrachte und die Anpflanzung eines Baums im Herbst versprach, hat das Bauvorhaben aus ihrer Tätigkeit im Jugendhilfeausschuss hautnah mitbekommen. "Ich habe große Achtung dafür, dass sie das möglich gemacht haben. Die Jugendräume sind nur deshalb so groß, weil sie so zäh dafür gekämpft haben", zollte sie Pfarrer Thomas Burg Respekt. Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel äußerte sich erfreut darüber, weiterhin einen Kindergarten unter kirchlicher Leitung in der Stadt zu haben. "Diese Kleinen sind unsere Zukunft. Ich hoffe, dass sie sich hier richtig wohlfühlen", so Tatzel. Für Kindergartenleiterin Hannelore Kelz hat sich mit dem Umzug in die modernen und hellen Räume ein Wunsch erfüllt: "Wir können jetzt die Betreuung von Kindern ab dem ersten Lebensjahr anbieten, und auch Inklusion ist möglich."

Was den Umzug betrifft, die Einrichtung konnte zum Teil übernommen werden, erfuhr die Leiterin tatkräftige Unterstützung durch die Jugendlichen der KJG Borth. Dass in den kommenden Wochen der benachbarte Gemeinderaum als Turnhalle hinzukommt, ist einer genialen Idee der Architekten zu verdanken. "Das große Jugendheim passte nicht ins Budget von 2,4 Millionen Euro, es musste also woanders gespart werden. Wir haben eine Verbindung zum Pfarrsaal gebaut und nutzen diesen künftig sowohl als Turnhalle für den Kindergarten als auch für Feiern der Gemeinde", berichtet Uli Winkelmann vom ausführenden Architekturbüro Winkelmann und Matzken. Nach der Einsegnung aller Räume durch Pfarrer Thomas Burg begann ein buntes Rahmenprogramm mit Kinderschminken, Tombola und einer Zaubervorführung durch den Magier Marcus Grube.

(erko)
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