Rheinberg Wo die Augen Ohren machen

Rheinberg · 600 Zuschauer erlebten in der Stadthalle eine faszinierende Reise durch die Welt des Musicals. Vor allem die Kostüme der 14 Akteure überzeugten.

Musical-Fans kamen am in der ausverkauften Stadthalle bei der Aufführung "Best of Musical Starnights" voll auf ihre Kosten. Ausschnitte aus praktisch allen namhaften Aufführungen von Abbas "Mamma Mia" über das "Phantom der Oper" bis zum Evergreen "West Side Story" ließen bei den rund 600 Besuchern große Emotionen aufkommen.

"Heute Abend werden ihre Augen Ohren machen". Diese vielversprechende Ankündigung von Moderator Benjamin Fröhlich sollte sich nicht als zu vollmundig entpuppen. Denn neben hervorragenden Gesangs- und Tanzdarbietungen überzeugten vor allem die Kostüme der 14 Akteure.

Das wurde gleich zu Beginn deutlich, als Mary Poppins mit dem Zungenbrecher "Supercalifragilisticexpialigetisch" die effektvoll ausgeleuchtete Showtreppe hinabstieg und von den tanzenden Schornsteinfegern in Empfang genommen wurde. Um derart unterschiedliche Musicals ansprechend in Szene zu setzen, wurden die entsprechenden Kulissen auf die Rückwand oder einen halbdurchsichtigen Vorhang vor der Bühne projiziert und von stimmungsvollen Lichteffekten unterstützt. Wie etwa der Sternenhimmel, durch den die Lokomotiven aus "Starlight Express" auf die Bühne rauschten oder die Kulisse zum Musical "Chicago", hinter der die Darstellerinnen in knappem Outfit den "Cell Block Tango" darboten.

Die offensichtliche Freude des Ensembles übertrug sich sehr schnell auf das Publikum. Immer wieder ging ein Raunen durch die Reihen, wenn Benjamin Fröhlich die nächsten Musical-Highlights ankündigte.

Höchstleistungen vollbrachten die Darsteller nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter. Kaum zu glauben, in welchem Tempo sie beispielsweise die Maskerade der "Rocky Horror Picture Show" gegen die prachtvollen Kostüme aus "Les Misérables" tauschten. Beim "König der Löwen" lösten die Verantwortlichen der Showfabrik die Frage nach dem passenden Outfit auf besonders pfiffige Weise. Erdmännchen Timon wurde kurzerhand als lebensgroße Puppe dargestellt während die Mähne des Löwen als Plastik auf dem Kopf des Darstellers thronte. Immer wieder überzeugte die Produktion mit viel Liebe zum Detail wie bei dem Theaterblut, das Graf von Krolock während des Songs "Totale Finsternis" aus "Tanz der Vampire" von den Lippen rann.

Gänsehaut kam immer dann auf, wenn Bernice Ehrlich mit einem stimmlichen Repertoire vom Alt bis zum Mezzosopran zu Solis ansetzte. Überzeugen konnte auch Benjamin Fröhlich mit seiner Version von Falcos "Amadeus", zu der er den verstorbenen Österreicher gestenreich wieder auferstehen ließ.

Natürlich durften auch die bekannten Balladen aus Musicals wie "Cats", "Elisabeth" oder "Die Schöne und das Biest" nicht fehlen. Besondere Leckerbissen waren die Medleys von Udo Jürgens "Ich war noch niemals in New York", die Abba-Show "Mamma Mia sowie der Queen-Block "We will rock you" als Höhepunkt am Ende der zweistündigen Show. Spätestens da hielt es niemanden mehr auf seinem Sitz, und alle klatschten und sangen mit.

(RP)
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