Rommerskirchen Ex-SPD-Führung will nicht in den Rat

Rommerskirchen · Nach dem Mandatsverzicht von Martin Marquardt (SPD) schlugen Ex-SPD-Chef Jürgen Thomas und zuvor sein Ex-Vize René Kühlwetter es aus, in den Rat nachzurücken. Mit der SPD-Fraktion hat die frühere Parteispitze nichts mehr am Hut.

Rommerskirchen: Ex-SPD-Führung will nicht in den Rat
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SPD-Ratsmitglied Martin Marquardt hat sein Mandat niedergelegt. Nach zweijähriger Tätigkeit im Rat zog sich der 28-Jährige "aus persönlichen Gründen" zurück. "Bei mir steht ein Wohnortwechsel an", sagt Marquardt, der bis Oktober 2015 stellvertretender Vorsitzender der Rommerskirchener SPD war.

Sein jetziger Mandatsverzicht habe jedoch nichts mit den damaligen Querelen zwischen Partei und Fraktion zurück, betont Marquardt, der vor einem Jahr bereits sein Amt als Fraktionsgeschäftsführer aufgegeben hatte.

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Foto: Georg Salzburg

Im Herbst 2015 waren der Vorsitzende Jürgen Thomas, seine Stellvertreter Marquardt und René Kühlwetter nach anhaltenden Konflikten mit der Fraktionsführung zurückgetreten. Unter anderem warf das damalige Führungstrio seinen innerparteilichen Gegnern vor, den Landrats-Wahlkampf für den von der Kreis-SPD unterstützten Grünen Hans-Christian Markert behindert zu haben. Wie es die Reserveliste der SPD will, waren Kühlwetter und Thomas jetzt als Nachrücker für Marquardt gefragt - und lehnten beide den Ratssitz mit schneidenden Worten ab.

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Foto: Georg Salzburg

"Mit dieser Partei- und Fraktionsführung gibt es keine Vertrauensbasis mehr", begründet Jürgen Thomas seinen Mandatsverzicht, nachdem er im Herbst schon als sachkundiger Bürger ausgeschieden war. In der Kreis-SPD engagiert er sich weiterhin. Vor ihm auf der Reserveliste stand René Kühlwetter: "Der derzeitige Stillstand und die Unterdrückung von Initiativen wie noch zu unserer aktiven Zeit ist nicht die Politik, mit der ich mich identifizieren kann", sagt er. "Deswegen und aufgrund der Anfeindungen des letzten Jahres, als wir die Linie der Kreispartei vertraten, sehe ich keine gemeinsame Basis für eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr in Rommerskirchen", so Kühlwetter. Auch er wird weiterhin auf Kreisebene aktiv sein.

"Sehr enttäuschend" nennt SPD-Fraktionschef Ralf Steinbach die Tatsache, dass sich Jürgen Thomas "öffentlich mit diesen mir unverständlichen Worten geäußert hat". Steinbach weiter: "Das kann sicherlich seine persönliche Meinung sein, doch ich und auch die Fraktion hätte sich persönlich auf eine Zusammenarbeit mit Herrn Thomas gefreut. Was ich ihm im Übrigen im Vorfeld auch geschrieben hatte." Was Kühlwetter angeht, sei dessen Rücktritt "leider zu erwarten" gewesen, so der SPD-Fraktionschef.

Schon in den vergangenen Monaten habe er an keinen Fraktions- und Ausschusssitzungen mehr teilgenommen. Versuche, die Zusammenarbeit zu verbessern, sind Steinbach zufolge "leider ins Leere gelaufen". René Kühlwetter hat auch auf seine Ausschusssitze als sachkundiger Bürger verzichtet. Was Martin Marquardt angeht, dessen Mandatsverzicht die politische Kettenreaktion in Gang gesetzt hatte, sei ihm nur bekannt, dass "sein Beweggrund der bevorstehende Umzug ist", so Steinbach. Nachrücken wird nun Hans-Jürgen Haas, der Ralf Steinbach zufolge "bereits in seiner Zeit als sachkundiger Bürger viele kreative Idee in unsere Ratsfraktion gebracht hat". Damit sind erstmals im Rommerskirchener Rat Bruder und Schwester vertreten. Haas' Schwester Hildegard ist dort schon seit Jahrzehnten aktiv.

(NGZ)
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