Rommerskirchen Nettesheimer beschweren sich über Raser

Rommerskirchen · Anwohner berichten von zu hohen Pkw-Geschwindigkeiten in der gut ausgebauten Spielstraße Nettesheimer Weg. Ein neues Piktogramm soll Autofahrer zu mehr Rücksicht ermahnen. Es muss jedoch noch nachgebessert werden.

Selbst wenn man davor steht, fällt einem kaum auf, was dort falsch ist: Am Kreisverkehr Albrecht-Dürer-Allee an der Einmündung zum Nettesheimer Weg hat eine Fachfirma Anfang der Woche im Auftrag der Gemeinde ein neues Piktogramm auf der Fahrbahn aufgemalt, das auf die ab dort beginnende Spielstraße hinweisen soll.

Allerdings ist dem Pflastermaler dabei ein Fehler unterlaufen: Er hat die Schablone falsch herum aufgelegt, so dass das "Spielstraße"-Symbol nun spiegelverkehrt auf der Straße prangt. "Wir haben das bereits bei der Firma reklamiert", sagt Gemeindesprecher Elmar Gasten. Der Fehler solle in den nächsten Tagen behoben werden.

Über das neue Piktogramm dürfte sich vor allem die Anwohnerin freuen, die beim Mängelmelder auf der Internetseite der Gemeinde die aus ihrer Sicht "unzureichende Beschilderung" der Spielstraße beklagt hatte. Zwar habe sie vom Straßenverkehrsamt die Auskunft bekommen, die bislang aufgestellten Schilder seien "voll genormt". Trotzdem bat sie, die Spielstraße "kenntlicher zu machen". Dort "hält sich niemand an die Schrittgeschwindigkeit", beklagt sie in ihrer Eingabe auf der Internetseite, "im Gegenteil, die breite Straße bietet sich zum 'Rasen' förmlich an". Der Nettesheimer Weg darf allerdings erst ab der Einmündung "Am alten Wall" in beide Richtungen befahren werden, von der Venloer Straße aus ist die Einfahrt in den Nettesheimer Weg verboten.

Vor allem aber im Hinblick auf das entstehende Neubaugebiet am Steinbrink und das damit am Nettesheimer Weg zu erwartende steigende Verkehrsaufkommen hatte die Anwohnerin eine bessere Beschilderung und mehr Geschwindigkeitskontrollen für die Spielstraße gefordert.

Eine im Januar am Nettesheimer Weg im Bereich der Tempo-30-Zone durchgeführte Geschwindigkeitsmessung hatte laut Gemeinde aber ergeben, dass dort von fast 15.000 kontrollierten Fahrzeugen 95 Prozent höchstens 35 Kilometer pro Stunde fuhren und nur fünf Autos mit mehr als Tempo 40 unterwegs waren. Gemessen worden sei sowohl offen mit aktivierter Anzeigentafel, die dem Autofahrer seine gefahrene Geschwindigkeit anzeigt, als auch verdeckt, mit ausgeschaltetem Display. Gemeindesprecher Gasten bewertet die Messergebnisse als erfreulich und sieht darin einen Beleg dafür, dass sich die weitaus überwiegende Zahl der Verkehrsteilnehmer an die Höchstgeschwindigkeit halte.

Inwieweit allerdings ein weithin sichtbares Messgerät selbst bei abgeschalteter Anzeigentafel Autofahrer veranlasst, vom Gas zu gehen, vermag auch Gasten nicht einzuschätzen. Es gebe jedoch für die Gemeinde keine Möglichkeit, eine für die Autofahrer gänzlich unsichtbare Geschwindigkeitserhebung vorzunehmen.

Eine weitere Messung, diesmal speziell im Bereich der Spielstraße, ist bereits geplant. Auch soll der Bezirks-Polizeibeamte dort während der Schulzeit demnächst mehrfach patrouillieren und Verkehrsteilnehmer ansprechen, so Gasten.

(NGZ)
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