Rommerskirchen Streit um Verkehr an Kita geht weiter

Rommerskirchen · Mit einer von Holger Hambloch initiierten Unterschriftenaktion wird der Streit um die Sicherheitslage fortgesetzt.

Der Streit um die Verkehrssituation an der Tagesstätte "Abenteuerland" weitet sich aus. Wie berichtet, hatte die SPD scharfe Kritik an CDU-Parteivize Holger Hambloch geübt, der ihr und dem Bürgermeister "politische Ränkespiele" zu Lasten der Kinder vorgeworfen hatte. Hambloch lehnte die vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Ralf Steinbach geforderte Löschung eines entsprechenden Facebook-Eintrags ab. Eine von ihm initiierte Unterschriftensammlung veranlasste jetzt die SPD zu einem an die Ansteler Haushalte verteilten Bürgerbrief, in dem Ralf Steinbach sein "Unverständnis" über Hamblochs Vorgehen äußert.

"Wir haben 102 Unterschriften gesammelt", sagt Holger Hambloch, der Urheber eines im Frühjahr gestellten CDU-Antrags ist. Im Text der Unterschriftensammlung ist er zurückhaltender: Vom Ausbau des von der B477 zum Kindergarten führenden Wirtschaftswegs ist dort nicht mehr explizit die Rede. Stattdessen geht es primär um mehr Sicherheit durch eine Verbesserung der Parkplatzsituation. Ein Ausbau der Straße sei dem CDU-Politiker zufolge niemals die zentrale Forderung gewesen.

"Mindestens ein Elternteil aller 78 Kinder hat unterschrieben", sagt Marion König, die bei der Sammlung mitgewirkt hat. Von der Aktion hat sich Karin Peters, die Leiterin des "Abenteuerlands", allerdingsdistanziert. "Mit der Sicherheit unserer Kinder spielt man nicht", kritisiert Ralf Steinbach die Unterschriftenaktion, die er der CDU zurechnet. Die Union biete "ein uneinheitliches und verwirrendes Bild", so die Meinung des SPD-Fraktionsvorsitzenden. Er verweist auf den kürzlich von ihm gestellten und mit Ausnahme von Theo Paschen auch von den CDU-Mitgliedern des Bauausschusses gebilligten Antrag. Demnach sollten Ordnungsamt und Polizei die Sicherheitslage an der Kindertagesstätte prüfen, während die Parkplätze für die Erzieherinnen des "Abenteuerlands" neu geschottert werden sollten.

Steinbach verweist in einem Bürgerbrief auf zentrale Aussagen eines vom Ingenieurbüro Isaplan erstellten Gutachtens. In dem werden die vorhandenen Parkplätze als ausreichend bewertet und die Kosten des von der CDU im Frühjahr befürworten Straßenausbaus auf 500 000 Euro beziffert.

Zudem kam Gutachter Jürgen Kracht zu dem Schluss, dass durch eine ausgebaute Straße mit einem höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen sei. Letzteres bezweifelt Hambloch, weil es sich "um eine Zufahrts- und keine Durchgangsstraße" handele. "Es liegt uns Eltern fern, einen politischen Streit auf Kosten der Kinder zu führen", sagt Marion König. Ein Satz, der sich nahezu wortgleich in Steinbachs Bürgerbrief findet. Hamblochs Frau Claudia spricht davon, "dass jeden Morgen eine eklatante Sicherheitsgefährdung" bestünde, Marion König nennt den Zeitraum von 7.15 bis 9 Uhr, genau dann, wenn die Eltern ihre Kinder ins "Abenteuerland" bringen.

Holger Hambloch mag den Bürgerbrief der Sozialdemokraten nicht kommentieren. "Mir geht es nur um die Sache", betont er. In der Ratssitzung heute Abend, so hat er sich geäußert, will er den Streit nicht weiterführen.

(NGZ)
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