Rommerskirchen Willmann wirbt um Vertrauen für die CDU

Rommerskirchen · Der 47-jährige Butzheimer ist mit einem deutlichen Ergebnis als Parteivorsitzender im Amt bestätigt worden.

 Grund zur Freude: Michael Willmann fuhr bei der Wiederwahl zum Parteivorsitzenden ein überzeugendes Ergebnis ein. Mit Blick auf die zurückliegende Kommunalwahl äußerte er auch Selbstkritik. -Foto: Anja Tinter

Grund zur Freude: Michael Willmann fuhr bei der Wiederwahl zum Parteivorsitzenden ein überzeugendes Ergebnis ein. Mit Blick auf die zurückliegende Kommunalwahl äußerte er auch Selbstkritik. -Foto: Anja Tinter

Foto: NGZ

CDU-Chef Michael Willmann (47) bleibt auch in den kommenden beiden Jahren Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands. Bei der turnusgemäß fälligen Neuwahl auf Gut Hermeshof bestätigten die Christdemokraten den seit 2012 amtierenden Butzheimer mit 42 Stimmen in seinem Amt. Gegen ihn stimmten zwei Mitglieder, zwei weitere enthielten sich der Stimme.

Im vorherigen Rechenschaftsbericht des Vorstands hatten sich Willmann und sein Stellvertreter Holger Hambloch selbstkritisch mit der Wahlniederlage Ende Mai auseinandergesetzt. Ungeachtet des positiven Gefühls, das viele Begegnungen mit den Bürgern vermittelt hätten, "haben wir es nicht geschafft, unsere Klientel zu 100 Prozent zu motivieren, auch CDU zu wählen", sagte Willmann. "Wir haben festgestellt, dass die CDU in Rommerskirchen nicht das Vertrauen genießt, das sie auf Bundesebene auszeichnet", sagte der alte und neue CDU-Chef mit Blick auf die mehr als 50 Prozent der Erststimmen, die vor etwas über einem Jahr der heutige Gesundheitsminister Hermann Gröhe als CDU-Bundestagskandidat in der Gemeinde hatte gewinnen können. Madeleine Gils, Vorsitzende der Jungen Union, nannte als wesentlichen Grund des Vertrauensverlusts die lang währenden Streitigkeiten innerhalb der CDU, die es nun zu beenden gelte.

Neues Vertrauen bei den Wählern aufzubauen, ist Willmann zufolge "ein langwieriger Prozess", bei dem er die CDU jedoch "auf einem guten Weg" sieht. Was der CDU zu schaffen macht, ist das von Holger Hambloch angesprochene Phänomen, dass auch bei dieser Wahl selbst Bürger, die für die örtlichen Ratskandidaten der Union votierten, nicht für deren Bürgermeisterkandidaten stimmten. Für den CDU-Vorstand ist dies eine Nachwirkung des auch auf den neuen SPD-Bürgermeister Martin Mertens übergegangenen "Glöckner-Bonus". Die Zeit des "Wundenleckens" und der "Schockstarre" ist laut Hambloch jedoch vorbei: "Der Wahlkampf hat eigentlich schon jetzt begonnen", fasste er bereits die nächste Kommunalwal 2020 ins Auge. Für den früheren Fraktionschef und langjährigen CDU-Geschäftsführer Hubert Pane kommt es jetzt darauf an, "konkrete Vorschläge zu machen, die die Konkurrenz zwingen zuzustimmen, weil sie intelligent sind, oder eigene, bessere zu machen." Aus Panes Sicht müsste die CDU im Rat "Vorschläge machen, die die Mehrheit nicht ungestraft ablehnen kann".

Willmann hat jetzt vier statt drei Stellvertreter. Holger Hambloch (Anstel) und Gabi Paulus (Eckum) wurden im Amt bestätigt. Neu dazu gekommen sind Carsten Jannssen (Ramrath) und Michael Schaaf (Oekoven). Einstimmig wiedergewählt wurden Schatzmeisterin Ines Willmann-Lüniger und ihre Stellvertreterin Katrin Harland-Kranendonk. Einstimmig fiel auch das Votum für Schriftführer Jens Friedrich und seinen Vertreter Albert Breuer aus. Unter den acht Beisitzern soll sich Madeleine Gils der Öffentlichkeitsarbeit widmen, Ralph Konitzer ist IT-Beauftragter. Gleichfalls zur Führungsriege zählen Claudia Hambloch, Juliane Grillo-Böttcher, Hubert Boes, Peter-Josef Möhlen, Michael Schwiers und Alice Oßwald.

(S.M.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort