Rommerskirchen Zugesagte Ampel lässt auf sich warten

Rommerskirchen · Die von der Gemeinde jahrelang geforderte Entschärfung der gefährlichen Kreuzung B 59/Neurather Straße (K 26) auf Höhe Oekoven sollte eigentlich Ende Januar erfüllt werden. Doch noch fehlt das Okay des Rhein-Kreises.

Der 21. April 2016 war ein schwarzer Tag in der Gemeinde. Nach einem schweren Verkehrsunfall an der Kreuzung B 59/K 26 (Neurather Straße) erlag die 62-jährige Sozia eines Motorradfahrers ihren Verletzungen im Krankenhaus. Eine junge Autofahrerin hatte die Maschine übersehen und dem Mann und der Frau auf der Yamaha die Vorfahrt genommen. Es war längst nicht das erste Mal, dass die gefährliche Kreuzung aufgrund von Unfällen für Negativschlagzeilen sorgte. Sechs Wochen vor dem tragischen Ereignis hatte sich aber ein Silberstreif am Horizont abgezeichnet. Da hatte Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens von Christoph Jansen, beim Landesbetrieb Straßen.NRW Leiter der Niederlassung Niederrhein, eine erfreuliche Zusage bekommen. Der Inhalt: Die Kreuzung wird Ende 2016 umgebaut, Anfang 2017 wird eine Ampel installiert. Doch daraus ist nichts geworden.

Im Internet ist das Fehlen der versprochenen Ampel bereits ein Thema unter Rommerskirchener Bürgern. Die müssen sich freilich noch genauso gedulden wie die Gemeinde, macht Bürgermeister Mertens im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich. "Der Landesbetrieb Straßen hat die Kabelschächte für die Ampel verlegt und damit die technischen Voraussetzungen geschaffen. Aber der Rhein-Kreis Neuss als die für uns zuständige Verkehrsbehörde muss grünes Licht geben und die Ampel genehmigen." Diese Genehmigung liege jedoch noch nicht vor. Die Gemeinde hat laut Mertens nun beim Landesbetrieb Straßen nachgehakt, damit dieser als Baulastträger die Ampel offiziell beim Kreis beantragt. Der könnte zwar grundsätzlich auch selber und ohne förmlichen Antrag tätig werden, erklärt Rommerskirchens Rechtsamtsleiter Gregor Küpper. Voraussetzung sei allerdings, dass der Kreis die Kreuzung ebenso als Gefahrenstelle einstuft, wie das die Gemeinde und viele Verkehrsteilnehmer aus Rommerskirchen und Umgebung tun. Dies ist aber bislang offenkundig nicht der Fall. In der Vergangenheit hatten sich besonders UWG und SPD für eine Entschärfung der Kreuzung stark gemacht und auf die Gefahren hingewiesen.

Eine Ampel an der beschriebenen Stelle wertete auch Bürgermeister Mertens schon vor knapp einem Jahr als "deutliches Plus für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer" - obwohl die Gemeindeverwaltung und viele Politiker an der B 59/K 26 am liebsten einen Kreisverkehr gesehen hätten. Der sei den übergeordneten Behörden indes zu teuer gewesen, erklärt Mertens (für den Bau hätte Grund und Boden erworben werden müssen). Auch der zeitliche Aspekt sei als Argument angeführt worden: Die Installation einer Ampel kann schneller erfolgen als die Neuanlage eines Kreisverkehrs.

Nun aber stockt das Projekt, das im vergangenen Jahr endlich deutlich mehr Fahrt aufgenommen hatte als eine lange Zeit zuvor. Liegt dem Kreis der Antrag des Landesbetriebes vor, sollte es nun eigentlich fix gehen. Sollte...

(NGZ)
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