Solingen Der Enkeltrick zieht immer wieder

Solingen · Trotz umfassender Aufklärung durch die Polizei werden Senioren oft Opfer dreister Betrüger.

Trickbetrüger Maschen und Tricks
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Die Maschen der Trickbetrüger

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Der Enkeltrick ist ein richtiger Evergreen, obwohl die Polizei nicht müde wird, darüber aufzuklären, sagt Jörg Peiseler aus der Abteilung Kriminalprävention im Wuppertaler Polizeipräsidium. Für den morgigen Vortrag bei den Ruhestandsbeamten wird die Seniorensicherheitsberaterin Monika Willms sich mit dem Thema beschäftigen.

Die Täter gehen sehr raffiniert vor, weiß Jörg Peiseler. Zunächst suchen sie sich Telefonnummern von Teilnehmern heraus, deren Vornamen altmodisch erscheinen. Die Gespräche laufen dann immer ähnlich ab. "Rate mal, wer am Telefon ist", fragen die Betrüger. Meistens sagen die Senioren dann einen Namen und der vermeintliche Enkel geht dann darauf ein. Als Nächstes wird eine finanzielle Notlage vorgetäuscht, zum Beispiel ein Autounfall oder eine dringend nötige Anschaffung. "Die Betrüger rufen durchaus auch mehrfach an und setzen ihre Gesprächspartner unter Druck", sagt Jörg Peiseler, "außerdem drängen sie auf Verschwiegenheit". Damit der Trick nicht auffliegt, sagen sie dann, sie könnten das Geld nicht selbst abholen und würden einen Vertrauten schicken. Meistens wird ein Kennwort vereinbart. Die betrogenen Senioren geben oft große Summen Geld an die vermeintlichen Verwandten.

Jörg Peiseler kann älteren Menschen nur raten, niemals auf solche Forderungen an Telefon einzugehen. Ein einfacher Trick sei auch, auf die Frage, wer da wohl am Telefon sei, einen falschen Namen ins Gespräch zu bringen. Geht der Betrüger darauf ein, ist er schnell entlarvt. Grundsätzlich sei immer Misstrauen angesagt, wenn am Telefon Geld gefordert wird. "Niemals Geld an fremde Personen geben", rät Jörg Peiseler den alten Menschen. Bewährt habe sich auch, dem Anrufer Fragen zu stellen, die nur ein wirkliches Familienmitglied beantworten kann.

Schutz vor Trickbetrügern an der Wohnungstür
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Schutz vor Trickbetrügern an der Wohnungstür

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Foto: Franz-Heinrich Busch

Im Zweifel ist es ratsam, die Polizei unter dem Notruf 110 zu verständigen. "Wir sind an solchen Fällen sehr interessiert, und wenn es ausreichend Informationen gibt, kann auch schon mal ein ganzer Ringe von Betrügern auffliegen und dingfest gemachte werden", sagt der Sicherheitsexperte.

(RP)
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