Solingen Die Super Nanny und eine Prinzessin inkognito

Solingen · Das neue Stück des Stadtensembles ist eine überraschende Mischung aus Klassik und Märchen. Neun Vorstellungen sind nahezu ausverkauft.

Hans Knopper schwärmt: Das ist hier ein richtiges Solinger Schauspielertreffen, fast alle Gruppen sind auf der Bühne. Der Kulturbürodirektor meint die Darsteller der Höhscheider Bühnenspiele, der Theatergesellschaft Wohlgemuth und des Ensembles Profan, die alle Jahre wieder als Stadtensemble zusammenfinden, um in Eigeninszenierung des Kulturbüros das Kinderstück auf die Bühne zu bringen.

Weitere Erfolgsgaranten sind Regisseur Michael Tesch und Profan-Darsteller Uwe Dahlhaus, der Jahr für Jahr das Stück nach berühmten Vorlagen schreibt. In diesem Jahr kombiniert er mit Georg Büchners Leonce und Lena einen Klassiker mit diversen Märchen der Gebrüder Grimm zu "Leonce und Lena - Wer will denn schon Prinz(essin) sein?"

Bewusst haben sich Michael Tesch und sein Stadtensemble in diesem Jahr für ein Stück mit Figuren entschieden, die den Kindern nicht so bekannt sind wie Peter Pan oder im vergangenen Jahr Pinocchio. Prinz Leonce und Prinzessin Lena, inkognito unterwegs und eigentlich voreinander auf der Flucht, weil sie sich gar nicht kennen und so auch nicht gewillt sind, den Bund der Ehe miteinander einzugehen, begegnen im Zauberwald einer durchgeknallten Räuberbande, der Super Nanny und dem Frosch mit der Maske, soeben aus einem alten Edgar Wallace Film entsprungen. Dazu gibt es ein zauberhaftes Bühnenbild, technische Effekte und am Ende wie gewohnt ein gemeinsames Lied. Vom Ende soll noch nicht zu viel verraten werden, denn die turbulente Handlung hat natürlich so allerlei Unwägbarkeiten zu bieten.

Derzeit wird auf der Bühne im Pina-Bausch-Saal geprobt und letzte Hand an Kulissen und Kostüme gelegt. Freuen dürfen sich die Zuschauer auf den Räuberhauptmann (Karl-Josef Überall), der in immer neuen Verkleidungen daherkommt, oder auf die vom technischen Leiter Klaus-Peter Voigt und seiner Mannschaft gestaltete Simultanbühne mit ihren vier Spielstätten. "All das, was wir auf die Bühne bringen, wäre nicht machbar, wenn nicht das ganze Haus dahinter stehen würde", sagt Regisseur Michael Tesch, der mit seinen Darstellern auch in diesem Jahr wieder zur Vor- und Nachbereitung des Kinderstücks in die Schulen geht. Gerade das, so Hans Knopper, sei das Besondere, schließlich kämen viele Kinder ins Theater, die sonst nur Filme und Fernsehen kennen. Darsteller hautnah zu erleben, sei für sie ein ganz besonderes Erlebnis.

Wenn Leonce, der Prinz aus dem Reiche Popo (Uwe Dahlhaus), und Lena, die Prinzessin vom Reiche Pipi (Dajana Berkenkopf) auf der liebevoll gestalteten Theaterbühne ihre Abenteuer bestehen, ist das nicht nur für Kinder ein Vergnügen. Und so gibt es auch wieder eine Vorstellung für die ganze Familie am Samstag, 21. Dezember, um 15 Uhr, für die noch wenige Karten zu haben sind. Lediglich für die öffentliche Generalprobe sind noch knapp 200 Karten vorhanden.

(RP)
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