Solingen Galerien: Entwickler braucht mehr Zeit

Solingen · Die Ernüchterung und der Ärger waren gestern Vormittag im Sitzungssaal 102 des Solinger Rathauses förmlich mit Händen zu greifen. Jochen Stahl will neue Geschäfte für das Center nun Ende Oktober benennen.

 Die Zukunft bleibt weiter ungewiss: Große Teile der Clemens-Galerien am Mühlenplatz in der Innenstadt stehen nach wie vor leer.

Die Zukunft bleibt weiter ungewiss: Große Teile der Clemens-Galerien am Mühlenplatz in der Innenstadt stehen nach wie vor leer.

Foto: mak (Archiv)

Denn Stahl präsentierte auch am Freitag weiterhin keine Namen von neuen Geschäften, die demnächst an den Mühlenplatz ziehen werden, sondern vertröstete die Solinger Politik und Verwaltung nach Informationen unserer Redaktion vielmehr auf Ende Oktober - nachdem der Geschäftsmann aus Frankfurt/Main zuletzt immer angekündigt hatte, das Zukunftskonzept für die Clemens-Galerien läge im September vor.

Entsprechend desillusioniert reagierten nach der Sitzung von gestern viele in der Klingenstadt. So habe das Treffen mit dem Investor keinerlei neue Erkenntnisse gebracht, hieß es beispielsweise. Wobei sich das Verständnis für Stahl bei manchem in der Solinger Politik in engen Grenzen hielt. Denn immerhin, so war zu hören, sei stets klar gewesen, dass es im Umfeld der Galerien einige Probleme gebe, so dass der Investor diese nun kaum - wie im Ältestenrat geschehen - als Grund für Schwierigkeiten bei der Wiederbelebung des Centers anführen könne.

Andere wiederum gehen mit Jochen Stahl und seiner Immobilien Solingen Projektgesellschaft indes weniger streng ins Gericht. Tatsächlich komme es nämlich einer regelrechten Herkulesaufgabe gleich, Geschäfte in das Center zu holen, nachdem der Vorbesitzer im Zuge seiner letztlich gescheiterten Outlet-Pläne praktisch die gesamte Shopping-Mall leergezogen habe, hieß es am Freitag aus Ratskreisen. Und zudem machten demnächst auslaufende Mietverträge in anderen Geschäften, die in der Nähe der Galerien an der oberen Hauptstraße liegen, die verwaisten Ladenlokale für potenzielle Neumieter ihrerseits kaum attraktiver.

Der Investor hatte stets betont, zusammen mit den im Center verbliebenen Altmietern sowie unter besonderer Berücksichtigung des Mühlenplatzes die Renaissance der Galerien schaffen zu wollen. Zuletzt war in dieser Woche bekannt geworden, dass das Kino Lumen vor hat, seine bereits vorhandenen Flächen in den Clemens-Galerien zu erweitern. Jochen Stahl selbst will den Stand der Planungen am Montag den Mitgliedern des Planungsausschusses und der Bezirksvertretung Mitte bei einer gemeinsamen Sitzung der beiden Gremien vorstellen.

(or/uwv)
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