Solingen Ittertal kommt über die Runden

Solingen · Der Neuen Arbeit Ittertal, die vom Förderverein getragen wird, wurden von der Arge 15 Arbeitsplätze bei den Beschäftigungsmaßnahmen gestrichen. Wirtschaftlich schreibt das Unternehmen 2010 eine schwarze Null. Das gelingt ohne einen städtischen Zuschuss, der früher gezahlt wurde.

Eismeister Thomas Czeckay ist in den zurückliegenden Wochen ziemlich ins Schwitzen gekommen. So manche Sonderschicht hat er mit der großen Eisaufbereitungs-Maschine einlegen müssen, um gegen den Schnee auf der Eisbahn im Ittertal anzukommen. Zu hoch darf die Schneedecke nicht werden, sonst ist mit dem Gerät nicht mehr dagegen anzukommen. Czeckay ist mitunter sogar nachts unterwegs gewesen, um für optimale Eislaufbedingungen am nächsten Morgen zu sorgen.

"Wir haben sehr zu kämpfen", beschreibt Ralf Wagner die Situation des Betriebs im Ittertal. Damit meint der Geschäftsführer der Neuen Arbeit Ittertal allerdings weniger das Winterwetter.

Er hat dabei vielmehr die Menschen im Blick, die im Ittertal bei der gemeinnützigen GmbH nicht nur eine Beschäftigung, sondern auch eine Lebensperspektive bekommen. "15 dieser Arbeitsplätze wurden uns gestrichen", bedauert Wagner mit Blick auf die neuen Vorgaben der Arge. Vier Beschäftigungsmaßnahmen bei der Freizeitanlage und elf dieser Stellen beim Garten- und Landschaftsbau sind weggefallen. Damit sind jetzt noch insgesamt 70 Beschäftigungsmaßnahmen bei der Neue Arbeit Ittertal vorhanden.

Es geht um Menschen

Dies seien die Auswirkungen der Bundespolitik — mit den starken Einsparungen, die soziale Träger zunehmend unter Druck setzen würden, erklärt Wagner. Der Geschäftsführer ärgert sich, dass die betroffenen Menschen dabei zunehmend aus dem Blick verloren gehen. Die Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt rücke vielmehr immer stärker in den Vordergrund. "Dabei ist unser Job doch, Menschen aus dem depressiven Dunkel der Arbeitslosigkeit herauszuführen." Geschäftsführer Wagner sieht das Ittertal zugleich auch als einen Beschäftigungs- und Integrationsbetrieb für Frauen und Männer, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht oder nur sehr schwer Fuß fassen können.

Wirtschaftlich kommt das gemeinnützige Unternehmen über die Runden. An finanzielle Rücklagen für unvorhergesehene Investitionen ist jedoch nicht zu denken. "Wir schreiben 2010 eine schwarze Null — allerdings mit größten Anstrengungen", schildern Ralf Wagner sowie Bernd Reinzhagen, Vorsitzender des Fördervereins.

Nach der Insolvenz der alten Sport- und Kulturzentrum Ittertal gGmbH hat die neue Arbeit Ittertal, die vom Förderverein getragen wird, vor eineinhalb Jahren den Betrieb der Freizeitanlage übernommen. Reinzhagen erinnert an den jährlichen Zuschuss von 130 000 Euro von der Stadt Solingen, der vor der Insolenz noch gezahlt wurde. "Das kompensieren wir", betont er selbstbewusst. Reinzhagen macht jedoch deutlich: Dies ist nur mit tatkräftiger Unterstützung der Stadtsparkasse, der Firma Rabbasol und vieler weiterer Sponsoren möglich.

(RP)
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