Solingen Kein Geld für neue BHC-Arena aus der Nachbarstadt Remscheid

Solingen · Mit dieser Art bergischer Kooperation kann Ralf Hesse rein gar nichts anfangen. Weil Jörg Föste, der Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten Bergischer HC, öffentlich Druck macht, damit der Club in absehbarer Zeit eine eigene, moderne Halle mit einem Kostenvolumen von rund 15 Millionen Euro bauen kann, soll auch die Stadt Remscheid das Projekt unterstützen und nach Möglichkeit sogar mitfinanzieren. "Bei allem Respekt vor Jörg Föste - so geht's nicht. Schon gar nicht in Zeiten klammer Kassen", sagt Hesse in seiner Funktion als Manager der Handballer der HG Remscheid.

Nach Meinung von Jörg Föste läuft dem Bergischen HC, der aktuell seine Heimspiele abwechselnd in Solingen (Klingenhalle) und Wuppertal (Uni-Halle) austrägt, die Zeit davon. Nur noch bis November sei es möglich, den Bau einer Multifunktionsarena, die der BHC als nötig für seine Heimspiele erachtet, in das regionale EU-Förderprogramm aufzunehmen. Der "Wuppertaler Rundschau" sagte Föste in dieser Woche: "Falls dieses Bekenntnis ausbleibt, ist das gleichbedeutend mit einem Nein zum Erstliga-Handball."

Eine Multifunktionsarena mit Platz für bis zu 7000 Zuschauer würde bis zu 15 Millionen Euro kosten. Fünf Millionen sollen privat finanziert werden, je 3,5 aus dem NRW-Strukturförder- und Sportetat kommen. Wuppertal, Solingen und Remscheid sollen drei Millionen beisteuern, indem sie für das Grundstück und die Infrastruktur sorgen.

Hesse kann darüber nur den Kopf schütteln: "Remscheid soll zahlen, damit der BHC eine neue Halle bekommt? Ein Unding." Und das nicht nur in monetärer Hinsicht. "Damit würden die örtlichen Vereine geschädigt."

Stattdessen bringt Hesse eine andere Idee ins Spiel: "Ich fände es viel besser, wenn das Sportzentrum in Hackenberg, das im Zuge eines DOC-Baus ausgebaut würde, mit einer Multifunktionshalle zusätzlich aufgewertet wird."

Auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses könne er sich ein solches Projekt vorstellen: "Mit einem privaten Investor kann das wunderbar klappen."

"Von Remscheid wird es kein Geld geben", stellte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) gestern auf Nachfrage klar. Die Stadt habe in ihrer problematischen Haushaltslage keinen Spielraum. Das vorhandene Geld werde in die eigene Sportinfrastruktur investiert. Dies habe er dem BHC-Geschäftsführer beim letzten Treffen im August auch klar gemacht.

Dass dieser nun in der Öffentlichkeit konkrete Zahlen nennt und Forderungen stellt, irritiert Mast-Weisz. "Ich kenne bisher keinen Businessplan."

(RP)
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