Solingen Lichternacht nass, aber stimmungsvoll

Solingen · Trotz zum Teil unwetterartiger Regenfälle strömten rund 25 000 Besucher zur Solinger Lichternacht in die Innenstadt.

Faszinierende Farben beim Lichterfest in Solingen 2014
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Faszinierende Farben beim Lichterfest in Solingen 2014

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Der Phantasie der Gäste war keine Grenzen gesetzt: Aus den Knicklichtern der Firma Zweibrüder formten sie bunte Blumen, Hasenohren oder einfach Armbänder und zogen am Samstagabend mit den leuchtenden und flimmernden Accessoires durch die Innenstadt. So auch Carolin Rudek, die mit ihrer Familie zum ersten Mal die Lichternacht besuchte. "Wir wollten etwas Schönes mit meinen Eltern unternehmen", sagte die Remscheiderin. Der Abend begann für die Gruppe an den Güterhallen. Dort hatten die Künstler ihre hell ausgeleuchteten Ateliers geöffnet und präsentierten ihre Ausstellungen und Installationen zum Thema "Bewegung". So zogen zum Beispiel eine Schubkarre und ein Kehrblech gefüllt mit funkelnden Glaskristallen aus dem Werk des Künstlers Albert Geertjes die faszinierten Blicke der Besucher auf sich.

Mit schädlichen Lichtquellen befasste sich das Museum Plagiarius: Mitarbeiter des Hauptzollamtes Düsseldorf zeigten beschlagnahmte Produkte, die gegen den Artenschutz verstoßen oder unter das Waffenschutzgesetz fallen. Dazu gehörten auch starke Laserpointer, mit der bereits Autofahrer und Piloten geblendet wurden. "Die versuchen wir weitgehend aus dem Verkehr zu ziehen", sagte Michael Walk vom Hauptzollamt.

Carolin Rudek musterte derweil die gefälschten Lampen und Haushaltsgeräte in den Vitrinen des Museums am Südpark. "Ich habe von vielen dieser Sachen das Original", erklärte sie schmunzelnd. Als nächstes Ziel gab sie den Neumarkt aus, der wie immer zur Lichternacht von leuchtenden Zylindern umringt war und über dem ursprünglich das abschließende Feuerwerk hätte stattfinden sollen. Das fiel allerdings dem schlechten Wetter mit zum Teil heftigen Regenschauern und böigem Wind zum Opfer.

Das Festgelände reichte am Samstag einmal mehr von der Lutherkirche, die zur Turmbesteigung einlud und zudem mit einem Musikprogramm lockte, bis zu den Clemens-Galerien. In deren Innenhof drängelten sich große Menschenmassen vor der Bühne, auf der die "Queen Kings" Titel der britischen Rocklegenden um Freddie Mercury zum Besten gaben. Nicht weniger eindrucksvoll ging es bei der Elektro-Party des Projekts "Beatbar.Butze" zu: Entrückte House-Klänge, bunte Scheinwerfer und künstlicher Nebel verliehen dem Park am Birkenweiher einen geradezu mystischen Charakter. Auch der Einzelhandel beteiligte sich an der Lichternacht: Beim Late-Night-Shopping hatten viele Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet. In einigen davon bot der Werbe- und Interessenring Innenstadt speziell für das Ereignis angefertigte Lichterketten an. "Es geht nicht unbedingt darum, dass an dem Abend die Kasse klingelt", betonte Roland Naechster, Inhaber von "Raum Form" am Neumarkt. "Wir genießen selbst die Atmosphäre bei so einem Fest." Dutzende Kerzen beleuchteten das Geschäft für Wohnaccessoires. "Schade ist aber, dass der Hofgarten nicht auch angestrahlt ist", sagte Naechster.

Einen besonderen Grund zum Feiern hatte die Galeria Kaufhof: Zum 135. Jubiläum bot das Warenhaus Aktionen von Clownerie bis zur Kindermodenschau. Viele Gäste schlürften beim Einkaufsbummel einen guten Tropfen. "Wir haben gerade Leonardo-Gläser gekauft und bekommen jetzt gratis einen Cocktail", erzählte Judith Wölk, die mit ihrer Familie erst das Kaufhaus und anschließend die Lichternacht besuchte.

(ied)
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