Solingen Polizei und Stadt vermitteln Sicherheit

Solingen · Polizeipräsidentin und Oberbürgermeister eröffneten gemeinsame Streifengänge gestern bei den Abiturienten.

 Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher (rechts) und Oberbürgermeister Norbert Feith im Gespräch mit Abiturienten.

Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher (rechts) und Oberbürgermeister Norbert Feith im Gespräch mit Abiturienten.

Foto: mak

Die Abiturienten auf dem Neumarkt trinken sich in Stimmung. Es ist laut, aber friedlich. So wie in den vergangenen Jahren auch, sagt Stephan Trunk. Der Leiter des Ordnungsamtes kann sich nicht beschweren, und auch Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher und Oberbürgermeister Norbert Feith sehen gelassen auf die Szene. Die Abi-Feier am letzten Tag vor den Osterferien war gestern der Anlass für einen gemeinsamen Streifengang von der obersten Polizeichefin und dem Stadtoberhaupt. Seit dem 1. April gibt es diese gemeinsamen Streifen von Polizei und Ordnungsamt. Bei der Stadt ist jetzt das Bewerberverfahren für zwei befristete Stellen abgelaufen. Ziel ist es, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen. Vier mal vier Stunden an vier Tagen gehen die beiden "Partner" gemeinsam auf Streife, zu unterschiedlichen Tageszeiten in Mitte, Ohligs und Wald. Das Miteinander von Ordnungsamt und Polizei ist das Ergebnis einer Konferenz für Sicherheit und Vorbeugung, zu der Oberbürgermeister Norbert Feith im November eingeladen hatte.

Zwar will Norbert Feith noch nicht von rechtsfreien Räumen sprechen, doch das subjektive Gefühl mancher Bürger sei in Bezug auf Sicherheit sehr negativ, obwohl Solingen immer noch als sehr sichere Stadt gilt. Birgitta Radermacher nennt ein Beispiel: Viele Frauen fühlen sich in Parkhäusern unsicher, obwohl ihnen dort nachweislich sehr selten etwas passiert. Auch Solingens Polizeichef Stefan Kronenberg kann bestätigen, dass sich viele Bürger unsicher fühlen. Mit Präsenz von Polizei und Ordnungsamt könne man dazu beitragen, dass sich die Menschen sicher fühlen in ihrer Stadt. Am Neumarkt ist es allerdings in letzter Zeit öfter unter Schülern zu Auseinandersetzungen gekommen, bei denen die älteren Täter und die jüngeren Opfer waren. Daher werden sich die Streifen dort auch verstärkt morgens und mittags sehen lassen, wenn hunderte von Schülern am Graf-Wilhelm-Platz aus den Bussen ein- und aussteigen. Überhaupt haben die Streifen Schüler im Blick, zum Beispiel solche, die sich im Einkaufszentrum Hofgarten aufhalten, obwohl sie eigentlich Unterricht hätten. "Wir wollen bei den Bürgern aber auch den Blick dafür schärfen, dass Polizei und Ordnungsbehörde auf einer Linie sind, da passt kein Blatt Papier mehr dazwischen", sagt die Polizeipräsidentin.

Die Abiturienten störte die geballte Polizeipräsenz gestern nicht. Sie feierten weiter ausgelassen, und am Ende wurde auch der ganze Dreck weggefegt.

(RP)
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