Handball Baude hatte die Entlassung beim HSV schon geahnt

Solingen · Die Gräfrather Handballerinnen werden von einem Interimsduo betreut. Manager Schütz sah keine Alternative.

 René Baude ist nicht mehr Trainer der Gräfratherinnen.

René Baude ist nicht mehr Trainer der Gräfratherinnen.

Foto: Köhlen (Archiv)

Vergangene Saison erreichten die Drittliga-Handballerinnen des HSV Gräfrath nur einen enttäuschenden siebten Platz in der Endabrechnung. Nach einer intensiven Ursachenforschung sollte die Mannschaft in dieser Runde ein gehöriges Wörtchen im Aufstiegskampf mitsprechen. Die ersten fünf Partien sind nun absolviert, das HSV-Team liegt nach gerade einmal zwei Siegen auf dem achten Rang. Grund genug für die Demission des Trainers. "Wir mussten einfach die Reißleine ziehen, um den Sponsoren und Zuschauern gegenüber glaubwürdig zu bleiben", erklärt Manager Frank Schütz, der Trainer René Baude am Dienstagabend von seinen Aufgaben trotz eines bis zum 30. Juni 2015 laufenden Vertrages freistellte.

Unter erheblichem Mehraufwand sei man in diese Saison gestartet, sagt Schütz, die Ergebnisse seien aber nicht spürbar besser geworden, eine erkennbare Entwicklung sei ausgeblieben. "Wir haben alle gewünschten Veränderung in der Sommerpause herbeigeführt", betont Schütz. Gerade die Installation einer Sabine Nassenstein als Bindeglied zwischen dem Trainerteam und der Mannschaft, ein Trainingslager in den benachbarten Niederlanden oder verschiedene Teambuilding-Maßnahmen - die HSV-Verantwortlichen erfüllten Baude nahezu jeden Wunsch. "Man muss auch klar festhalten, dass die Chemie zwischen der Mannschaft und René absolut gestimmt hat", sagt Schütz, der nichts von atmosphärischen Störungen wissen will.

Baude selbst zeigte sich sehr enttäuscht, immerhin sei dies die erste Entlassung in seiner 24-jährigen Trainerlaufbahn gewesen. "Ich habe schon nach der Eddersheim-Niederlage vor zwei Wochen damit gerechnet", gab der A-Lizenz-Inhaber aber zu. Aus seiner Sicht seien gerade die unzähligen Verletzungen dafür verantwortlich gewesen, dass die Truppe noch nicht richtig in Schwung gekommen ist. Sportliche Fehler räumt Baude aber auch in Bezug auf seine Person ein, mit zwei Punkten mehr auf der Habenseite wäre es sicher auch nicht zu dieser rasanten Entwicklung gekommen.

Als Interimslösung wird Co-Trainer Alexander Müller in Zusammenarbeit mit Uli Beuel aus der Reserve die nächsten sportlichen Herausforderungen angehen. "Das neue Trainerduo genießt unser uneingeschränktes Vertrauen. Wir werden die Situation im Auge behalten und auf keinen Fall einen Schnellschuss für eine feste Nachfolgelösung abgeben", sagt Schütz. Er will sich verschiedene Optionen offenhalten, in erster Linie müsse die Mannschaft wieder in die Spur finden. Und die Saison sei noch nicht so jung, dass eine Kurskorrektur immer noch möglich sei.

(lhep)
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