Bergischer HC Der Klassenerhalt rückt in weite Ferne

Solingen · Nur eine Viertelstunde kämpft der Bergische HC um den Klassenerhalt. Mit einer 26:35-Niederlage lässt sich das Schlusslicht der Handball-Bundesliga vom TVB Stuttgart deklassieren.

 Einziger Lichtblick: das Comeback des lange verletzten Kristian Nippes.

Einziger Lichtblick: das Comeback des lange verletzten Kristian Nippes.

Foto: imago sportfotodienst

"Absteiger, Absteiger", singen die Fans des Bergischen HC und klatschen von der Empore herunter, als die Spieler vom Feld in Richtung Kabine abziehen. Die 2438 Zuschauer in der ausverkauften Solinger Klingenhalle hatten sich am Samstagabend auf einen Abstiegskrimi zwischen dem Tabellenletzten und dem nur zwei Plätze besser platzierte TVB Stuttgart gefreut - mit einem bissigen BHC in der Hauptrolle. Zu sehen jedoch bekommen haben sie eine Mannschaft, die sich ab der 45. Spielminute bereits aufgegeben hatte.

Von einem Kampf bis in die letzte Minute, wie Trainer Sebastian Hinze ihn zuletzt angekündigt hatte, war bei der 26:35 (10:15)-Niederlage nichts zu sehen. "Ich habe das nicht kommen sehen. Wir haben im Training zu hundert Prozent anders gearbeitet", analysiert Hinze. "Das waren die schlechtesten 15 Minuten, die ich in dieser Saison von unserer Mannschaft gesehen habe".

Bei 15 schlechten Minuten blieb es nicht: In der ersten Halbzeit rannte der BHC sich im Angriff immer wieder fest. Es folgten unpräzise Anspiele an den Kreis und halbherzige Würfe aus dem Rückraum. Aggressivität, Konzentration und Geschlossenheit - das, was man beim BHC so gänzlich vermisste, funktionierte bei den Stuttgartern ausgezeichnet.

Mit einem Blitzstart kamen die Löwen aus der Kabine und verkürzten nach dem 10:15 durch Szilagyi und Preuss schnell auf 12:15 (32.) und begegneten den Gästen in der Defensive mit körperlicher Präsenz und Emotionen, die auch die Fans in der Klingenhalle aus den Sitzen holte. Als Christian Hoße zum 13:15 netzte, nahm Markus Baur nach nur drei Minuten in Durchgang zwei eine Auszeit. Stuttgarts Trainer Markus Bauer sagte:" Da sind wir ins Schwimmen gekommen, da war es kurz am Kippen". Mit der Sieben-gegen-Sechs-Geschichte habe man dann die Kurve gekriegt.

Während der TVB mit dem siebten Feldspieler wieder die Kontrolle übernahm und sich mit Geduld die Lücken erspielte, schwank die Euphorie des BHC in Hektik und Unachtsamkeit um. Die Folge: Abwehrfehler hinten, Fehlpässe und Stürmerfouls vorne. Der BHC war am Boden, denn die Stuttgarter spielten das Abstiegsduell entschlossen zu Ende und schenkte den Gastgebern auf eigener Platte empfindliche 35 Gegentore ein.

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