Fechten Ein Heimsieg und Überraschungen

Solingen · WMTV-Fechterin Kim Treudt-Gösser gewinnt in der Sporthalle Wittkulle überlegen den zweitägigen Windmühlenmessercup. Aber auch andere Nachwuchstalente des Gastgebers machen auf sich aufmerksam.

 Merit Erkens (WMTV) sorgte für eine faustdicke Überraschung. Mit Rang 21 war sie die beste Fechterin des Jahrgangs 2001.

Merit Erkens (WMTV) sorgte für eine faustdicke Überraschung. Mit Rang 21 war sie die beste Fechterin des Jahrgangs 2001.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Unter die besten 64 kommen - das würde sie gerne schaffen, sagt Lisa-Marie Löhr. Dann überlegt die 14-Jährige noch einmal: "Naja, eigentlich doch unter in die Top 32." Dieses Ziel hat die Fechterin des WMTV denkbar knapp verfehlt: Sie landete am Ende auf Platz 34. Damit war sie beim Windmühlenmessercup, der am Wochenende auf 19 Fechtbahnen in den Sporthallen der Friedrich-Albert-Lange-Schule ausgetragen wurde, viertbeste Starterin des Ausrichters WMTV.

Zu Gast waren 162 Degenfechterinnen, darunter die besten deutschen Nachwuchstalente sowie Sportlerinnen aus Belgien, den Niederlanden oder auch Italien. Doch der Sieg blieb in der Klingenstadt. Erstmals gewann Kim Treudt-Gösser das A-Jugendqualifikationsturnier und holte sich wichtige Punkte für die deutsche Rangliste. Insgesamt waren 18 Starterinnen (Jahrgänge 1998 bis 2002) des Gastgebers dabei.

Am ersten Turniertag wurden in drei Runden die besten 64 Fechterinnen ermittelt. Neben Treudt-Gösser zogen Milena Micic, Chantal Weiler, Merit Erkens, Lea Kuchalski, Lisa-Marie Löhr und Shari Weinholz in die K.o.-Entscheidungen ein. Nachdem am Vortag fünf Punkte zum Sieg gereicht hatten, galt es nun, über eine längere Distanz (bis 15) die eigene Stärke zu beweisen. Ohne Schwierigkeiten gelang dies der späteren Turniersiegerin, die jedes Gefecht gewann.

Im Viertelfinale kam es zur Neuauflage des letztjährigen Finales. Kim Treudt-Gösser traf auf Noémi Meszaros (Tauberbischofsheim). Dieses Mal war es allerdings die Solingerin, die sich mit 15:9 souverän durchsetzte. Nach einem deutlichen Halbfinale (15:8) wartete im Finale Johanna Tisch (Heidenheim). Beim Stand von 14:13 setzte die Lokalmatadorin den entscheidenden Treffer und holte sich in ihrem letzten A-Jugend-Jahr erstmals den Sieg.

Für eine faustdicke Überraschung sorgte Merit Erkens, die gerade erst in den Perspektivkader des Deutschen Fechterbundes berufen wurde. Nachdem sich die Solingerin in die K.o.-Runde gezittert hatte, besiegte sie hier teilweise deutlich ältere Fechterinnen - darunter auch die spätere Siebtplatzierte. In der Endabrechnung des Windmühlenmessercups wurde sie 21. und damit beste Teilnehmerin des Jahrgangs 2001. Lea Kuchalski (Jahrgang 1998) landete nur einen Platz dahinter.

Für Lisa-Marie Löhr (Jahrgang 2000), die ebenfalls gerade in den Perspektivkader aufgenommen wurde, hatte der Wettkampf optimal begonnen. Nach der Vorrunde führte die Achtklässlerin, die die NRW-Sportschule besucht und vier Mal pro Woche trainiert, das Feld sogar an. Nach der Zwischenrunde landete sie auf einem immer noch sehr beachtlichen elften Platz. Nach einer Niederlage kämpfte sich die 14-Jährige mit einem Sieg im Hoffnungslauf zurück. Eine erneute Pleite bedeutete dann aber das endgültige Aus und Platz 34 in der Endabrechnung.

"Ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft, bin aber auch nicht unzufrieden", sagt Löhr, die ihr erstes Jahr als A-Jugendliche bestreitet. Und fügt freudestrahlend hinzu: "Dafür habe ich mich umso mehr für Kim gefreut - so ein vereinsinterner Sieg war etwas ganz besonderes".

(sobi)
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