Fußball Eintracht verweigert den Abstiegskampf

Solingen · In der Fußball-Regionalliga kommt der SV Eintracht gegen den Tabellenletzten CfR Links nicht über ein enttäuschendes 2:2 hinaus.

 Ein großes Laufpensum absolvierte nicht nur Julia Nowack (rechts) im Mittelfeld, sondern auch Thomas Eigerdt (Mitte) an der Seitenlinie.

Ein großes Laufpensum absolvierte nicht nur Julia Nowack (rechts) im Mittelfeld, sondern auch Thomas Eigerdt (Mitte) an der Seitenlinie.

Foto: Stephan Köhlen

Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den Tabellenletzten CfR Links rief Thomas Eigerdt seine Mannschaft sofort auf dem Platz am Mittelkreis zusammen. Was er aber da im strömenden Regen hören musste, gefiel dem Interimscoach des SV Eintracht so wenig, wie die 90 Minuten des Spiels zuvor. "Ich habe weitere Abmeldungen für die Partie Ende Mai gegen den MSV erhalten", erzählte Eigerdt. "Gleich mehrere Spielerinnen werden am letzten Spieltag, wenn es gegen Duisburg geht, wegen Urlaubs fehlen." Keine guten Nachrichten also für den Coach. Denn Eigerdt ist überzeugt, dass die Entscheidung über Klassenerhalt oder Abstieg in der Frauenfußball-Regionalliga erst an diesem letzten Spieltag fallen wird.

Diese Einschätzung des Trainers ist angesichts der gestrigen Leistung und des Restprogramms der Solingerinnen allerdings recht optimistisch. Nach dem kommenden Spiel beim VfL Bochum II (7.) geht es in den letzten Saisonpartien nämlich gegen die ersten Drei der Tabelle: Köln (2.), Borussia Mönchengladbach (1.) und Duisburg (3.). Zwar betonte Eigerdt auch gestern noch einmal, dass für ihn Namen nicht zählen würden, doch angesichts des Auftritts seiner Mannschaft gegen Links sind seine Sorgenfalten sichtlich größer geworden.

Eigerdt hatte im Vergleich zu der Anfangsformation seines Vorgängers Ingo Schmitz einige personelle und taktische Umstellungen vorgenommen. Nuccia Di Nisi spielte wieder im defensiven Mittelfeld, Elisa Halbach dafür in der Innenverteidigung. Und für Kathrin Schaffrath stand nach abgelaufener Rot-Sperre wieder Verena Korm zwischen den Pfosten. Die Umstellungen zeigten Wirkung - zumindest in der Anfangsphase, in der sich die Eintracht erste Möglichkeiten erspielen konnte. Die erste "Hundertprozentige" ließ dann Nicole Päpke liegen (9.), die frei vor dem Tor mit einem überhasteten Abschluss an der Düsseldorfer Torfrau scheiterte. Da machten es die Minimalistinnen aus der Landeshauptstadt besser. Mit ihrem ersten Torschuss aus der Distanz sorgten sie für die Führung (17.). Der Gegentreffer zeigte Wirkung, denn fortan lief kaum mehr etwas zusammen bei den Gastgeberinnen. Fast alle Zweikämpfe gingen verloren, auch die einfachsten Pässe fanden die Mitspielerin nicht. "Sie wollten ja, waren aber zu verkrampft", erklärte der Trainer, der weiß: "Mit solch einer Fehlpassquote verlierst du gegen stärkere Mannschaften."

Trotz aller spielerischen Defizite waren die Solingerinnen bis zum Pausenpfiff noch zu zwei weiteren hervorragenden Tormöglichkeiten durch Jennifer Ninaus (33./42.) gekommen. Doch wie bereits erwähnt, der Ball wollte nicht ins Tor - noch nicht. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit, denn nach Flanke von Päpke köpfte Ninaus (53.) zum Ausgleich ein. Die Eintracht setzte auch sofort nach - und wurde klassisch ausgekontert. Erneut gelang Links die Führung (64.) - per Distanzschuss. Doch die Eintracht zeigte Moral und belohnte sich mit dem Ausgleich. Wieder war es Ninaus, die auf Vorarbeit von Päpke traf (71.). Dass es nicht zu mehr langte, dafür fand Eigerdt einen einfachen Grund. "Nach 70 Minuten waren einige Spielerinnen schon platt. Der Fitnesszustand der Mannschaft ist schlecht." Trotzdem gibt Eigerdt nicht auf: "Ein Punkt ist zwar wenig, aber auch nicht schlecht." Denn das Polster auf den ersten Abstiegsrang beträgt jetzt zwei Punkte.

(RP)
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