Lokalsport Konzessions-Pfiff sorgt für großen Krach

Sg · Bei Vatanspor eskaliert die Lage nach dem Schlusspfiff. Der SV DITIB siegt als einziger der vier Solinger Bezirksligisten.

Vatanspor - TV Dabringhausen 2:2 (1:0). Nach dem Schlusspfiff entlud sich auf beiden Seiten der Frust. Was mit verbalen Provokationen der Spieler untereinander begann, eskalierte dann in Handgreiflichkeiten, in die sich auch Zuschauer einmischten. Erst als beide Teams nach Minuten endlich in der Kabine waren, beruhigte sich die Situation an der Zietenstraße. Für Acar Sar war der Schuldige für die Ausschreitungen schnell ausgemacht. "Der Schiedsrichter hat mit seinen Fehlentscheidungen doch die ganze Hektik erst reingebracht", erklärte der Dabringhauser Trainer. Auch Sahin Sezer sah zumindest eine Mitschuld des Unparteiischen.

Besonders zwei Pfiffe hatten die Gemüter auf beiden Seiten erhitzt. Vatanspor war in einem in der ersten Halbzeit guten Fußballspiel durch Goran Stojanovic (34.) verdient in Führung gegangen. Doch nach dem Seitenwechsel entschied der Unparteiische nach einem Laufduell zwischen Memduh Sürücü und TV-Angreifer Matthias Block auf Elfmeter für die Gäste. "Unmöglich. Wenn überhaupt, hätte es Freistoß für uns geben müssen", ärgerte sich Sezer über das Geschenk für den TV zum 1:1 (53.). "Diese Fehlentscheidung hat uns das Genick gebrochen", erklärte Sezer. Vatanspor war in der Folgezeit nämlich mehr mit sich beschäftigt, als mit dem Spiel und das nutzte Dabringhausen dann auch per Konter zur Führung (62.).

Erst in der Schlussphase besannen sich die Gastgeber auf ihr Kerngeschäft. Und zumindest der Einsatz Vatanspors wurde dann auch belohnt - durch ein weiteres Geschenk des Unparteiischen. Nach einem Freistoß von Mehmet Sezer kam Fatih Sezer im Strafraum zu Fall, und auch hier folgte der Elfmeterpfiff - eine klare Konzessionsentscheidung. Dazu gab es Rot für den TV-Verteidiger. Blerton Balaj ließ Michael Röttgen im Tor der Gäste keine Chance (90.+3). Und eigentlich hätte damit die Partie friedlich enden können - aber nur eigentlich.

SV DITIB - BV Burscheid 2:1 (2:1). Sieben Pflichtspiele in Folge verlor der SV DITIB. Gestern gewann die Mannschaft von Necmettin Gül wieder. "Uns fällt natürlich ein Stein vom Herzen", sagte der Trainer. "Aber es muss jetzt weitergehen." Gegen den abstiegsbedrohten BV Burscheid überzeugten Solinger im Spiel nach vorne. Mario Papini brachte die Mannschaft in Führung. Mohamed Taheri verursachte kurz darauf einen umstrittenen Elfmeter, den die Gäste zum Ausgleich nutzten, doch Enes Erdurak traf per Kopf zum 2:1 noch in der ersten Halbzeit.

In der Folge verpasste es der SVD, die Partie zu entscheiden. Papini und Davide Lo Martire vergaben Großchancen. "Aber wir wollten den Ball ins Tor tragen", haderte Gül. Weil die Gastgeber defensiv gut standen, blieb es bis zum Ende beim 2:1-Vorsprung. "Zum Glück", fand der Coach.

TSV Eller - VfB Solingen 1:0 (1:0). Der VfB ist ins Mittelfeld der Bezirksliga abgerutscht. Nach der überraschenden 2:3-Niederlage gegen Maroc Düsseldorf am vergangenen Wochenende setzte es diesmal eine schockierende 0:1-Pleite in Eller. Einen Querpass vor dem eigenen Sechzehner musste der VfB mit einem Foul kompensieren. Den Freistoß nagelte Gürhan Ince ins Tor.

"Eller war eine der schlechtesten Mannschaften, gegen die wir in dieser Saison gespielt haben", ärgerte sich Trainer Uwe Rütjes. "Bei uns lief nichts. Die Einstellung und vor allem die Laufbereitschaft war unterirdisch. Wenn wir so spielen, müssen wir zusehen, dass wir schnell die Punkte für den Klassenerhalt zusammenbekommen."

BSC Union - VfB 03 Hilden II 1:3 (1:0). Bis zur 60. Minute war bei der Union die Welt in Ordnung. Alessandro Aquila brachte die Ohligser kurz vor der Halbzeit mit 1:0 in Führung, und die Mannschaft hatte die Hildener Reserve weitestgehend im Griff. Dann verschätzte sich Marvin Wrede bei einer Abwehraktion und foulte seinen Gegenspieler im Strafraum. "Das kann passieren", meinte Trainer Ali Soysal. Dass Wrede aber beim Unparteiischen reklamierte und deshalb mit Gelb-Rot vom Platz flog, fand der Coach eher suboptimal. Den fälligen Elfmeter verwandelten die Gäste und setzten sich in der Folge gegen zehn Solinger mit Konterfußball durch.

(RP)
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