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Solingen Vom Minijob in eine Festanstellung

Solingen · Arbeitgeber, die einen Minijobber in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernehmen, können vom Jobcenter eine Umwandlungsprämie erhalten. 51 Unternehmen haben diese Chance bereits ergriffen.

Annik Vajs arbeitet seit zwei Jahren bei Galvano Gestellbau Solingen. Als Minijobberin hat sie dort angefangen. Seit August dieses Jahres ist die alleinerziehende Mutter einer Tochter bei dem expandierenden Unternehmen aber fest angestellt - und sozialversicherungspflichtig beschäftigt. "Ich hatte im Jobcenter von der Umwandlungsprämie für Minijobber gehört und meinen Chef angesprochen. Der ist direkt darauf eingegangen", freut sich Annik Vajs, die sich mit um die innere Organisation bei Galvanik Gestellbau Solingen kümmert und so als Assistentin der Geschäftsführung im kaufmännischen Bereich arbeitet.

Den finanziellen Anreiz und eine verlässliche Mitarbeiterin konnte die Geschäftsführung im expandierenden Unternehmen gut gebrauchen. Denn Arbeitgeber, die einen Minijobber in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernehmen, können vom Jobcenter eine Umwandlungsprämie in Höhe von bis zu 5000 Euro erhalten. Diese Regelung gilt in Solingen seit Juni dieses Jahres.

Eingeführt wurde sie, um Arbeitnehmern und Arbeitgebern auf der Grundlage einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung eine dauerhafte Zusammenarbeit zu ermöglichen. "Die Umwandlungsprämie gilt nur für Minijobber, die Kunden beim Jobcenter sind und Arbeitslosengeld II beziehen", betonen Este Brugger und Esther Niederhagen vom Arbeitgeberteam des Jobcenters.

5652 arbeitslos gemeldete Kunden hat das Jobcenter, davon sind 1450 Minijobber. "Unser Ziel ist es, noch mehr Minijobs umzuwandeln", sagt Brugger. Mehrere Solinger Unternehmen, derzeit insgesamt 51, hätten die Chance bereits ergriffen - und dabei gute Erfahrungen gemacht. Denn die Vorteile einer Umwandlung vom Minijob in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis liegen auf der Hand: Mitarbeiter, die fest angestellt sind, binden sich langfristiger und verlässlicher an ein Unternehmen. Sie können flexibler eingesetzt und mit qualifizierten Tätigkeiten betraut werden. Sie gewinnen mehr Sicherheit: Da sie in das Sozialsystem einzahlen, erhöht sich ihre Renten-Anwartschaft. "Die finanzielle Belastung für Unternehmen kann zudem geringer ausfallen als bei einem Minijob auf 450-Euro-Basis, wenn ein gewisses Brutto-Gehalt nicht überschritten wird. Die Prämie ist dabei noch nicht berücksichtigt", erklärt Esther Niederhagen mit Blick auf die Zahlung von 50 Prozent des Bruttogehaltes in den ersten sechs Monaten.

Annik Vajs hat es jedenfalls gut angetroffen in dem erst 2012 gegründeten Unternehmen, das Galvanik-Gestelle hergestellt. Sie fühlt sich dort sehr wohl, und die familiäre Struktur des Unternehmens, das zunächst mit drei Mitarbeitern an den Start ging, ist trotz der enormen Expansion erhalten geblieben. "Heute zählen wir rund 50 Beschäftigte", sagt sie. "Wir haben ein sehr gutes Produkt", erklärt Service-Manager Falco Balke den Unternehmenserfolg, "wir können sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen. "Enorm wichtig ist aber auch die Nähe zum Kunden", betont Annik Vajs.

Durch die gute Auftragslage sind die Unternehmensräume an der Grundstraße jetzt aber nicht mehr geeignet. "Wir platzen aus allen Nähten und sind jetzt mitten drin im Umzug", sagt Falco Balke. Der führt jedoch über die Stadtgrenze hinaus nach Haan.

Hier hat Galvano Gestellbau Solingen eine geeignete Immobilie gefunden und kann die Betriebsfläche um das Dreifache vergrößern. "In Solingen haben wir leider trotz Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung nichts Passendes gefunden", sagt Balke.

(RP)
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