Solingen Wohnungen geplant im Brauereiturm

Solingen · Während der Rohbau des Malteserstifts St. Antonius an der Schützenstraße wächst - Richtfest ist am 27. November -, wird nun auch die Vermarktung des denkmalgeschützten Bereiches konkreter. Ein Bauantrag ist aber noch nicht gestellt.

 Zwischenzeitlich mussten im Inneren des Gebäudes schon die Hinterlassenschaften von Tauben entfernt werden.

Zwischenzeitlich mussten im Inneren des Gebäudes schon die Hinterlassenschaften von Tauben entfernt werden.

Foto: ERich Mintert

An der Schützenstraße auf einem Teil des alten Geländes der Beckmann-Brauerei entsteht Neues. Tag für Tag ragt der Rohbau für das Seniorenzentrum, das der ehemalige Fußball-Profi Paul Breitner und sein Geschäftspartner August Lotz als Investoren dort bauen lassen, ein Stück weiter in die Höhe. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan, am 27. November ist Richtfest für das entstehende Malteserstift St. Antonius. Im Mai wurde der Grundstein für das 20-Millionen-Euro teure Bauprojekt gelegt, das voraussichtlich im September nächsten Jahres fertiggestellt sein wird.

 Der Neubau wächst, für den alten Brauereiturm zeichnet sich aber auch eine Lösung ab.

Der Neubau wächst, für den alten Brauereiturm zeichnet sich aber auch eine Lösung ab.

Foto: mak

Schon im Mai hatten die Investoren mit Blick auf den direkt neben dem Seniorenzentrum gelegenen denkmalgeschützen Bereich der früheren Brauerei die Hoffnung geäußert, dass sich auch dort etwas zum Positiven verändert. Denn der alte Brauereiturm ist ziemlich herunter gekommen und sieht wahrlich marode aus. Gleichwohl steht er unter Denkmalschutz und muss deshalb erhalten werden. "Dort sind Wohnungen und im Erdgeschoss ein Gesundheitsbereich geplant", sagt Stadtdirektor Hartmut Hoferichter auf Anfrage unserer Zeitung, "die Eigentümer sind erkennbar in der Planungs- beziehungsweise Abstimmungsphase".

Ein konkreter Antrag für eine Baugenehmigung liege aber noch nicht vor, schränkt der Stadtdirektor ein. Hoferichter ist aber optimistisch, dass auch für diesen Teilbereich des Brauerei-Grundstückes eine Lösung realisiert wird. Allerdings hat sich rein optisch in all den Jahren des Leerstands dort überhaupt noch nichts getan - im Gegenteil. Provisorische Sicherungsarbeiten mussten gar vorgenommen werden, da sich am Dach Lücken aufgetan hatten.

Fenster dichten das Gebäude schon längst nicht mehr ab, für Tauben und deren Hinterlassenschaften ein idealer Platz. Die Besitzer des Baus ließen diesen Teil der alten Brauerei - trotz einiger Bedenken auch vonseiten der Stadt - vor einigen Jahren unter Denkmalschutz stellen. Der Hintergrund: Gilt ein Gebäude als architektonisch schützenswert, ist es einfacher, Fördermittel von öffentlichen Stellen einzuwerben.

Mit Denkmalschutz nichts zu tun haben die Investoren des neben dem Brauereiturm gelegenen 6500 Quadratmeter großen Grundstücks. Die Seniorenwohnanlage an der Schützenstraße wird 107 Einzelzimmer haben, hinzukommen 39 Wohnungen mit Service und zwei Gästezimmer und auch sechs Wohnungen für behinderte Menschen. Eine kleine Gastronomie, die als Mittelpunkt des Hauses dienen soll, und eine zentrale Küche, nicht nur für das Haus selbst, runden das Angebot ab.

Und während die unter Denkmalschutz stehenden Altgebäude derzeit über den Planungsstand noch nicht weiter gediehen sind, werden für das Neubauprojekt Seniorenzentrum auf Hochtouren bereits Mitarbeiter gesucht. Die ersten Gespräche sollen im Februar 2015 stattfinden. "Bewerben kann man sich jetzt schon", sagt Heimleiterin Karin Rosin von der Malteser Rhein-Ruhr gGmbH.

(RP)
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